Archiv der Kategorie: Grundlagen

Grundlagen

Wissensmanagement wird oft als diffuser Begriff wahrgenommen. Daher ist es wichtig, sich mit den Grundlagen zu beschäftigen, um dann auf einer soliden gemeinsamen Verständnisbasis an die konkreteren Fragestellungen der Einführung, der Werkzeuge und Methoden usw. heranzugehen.

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Digitaler Zwilling

Bedeutung des „digitalen Zwilling“ für das Wissensmanagement

„Ein digitaler Zwilling (engl. digital twin) ist eine digitale Repräsentanz eines materiellen oder immateriellen Objekts aus der realen Welt in der digitalen Welt.“ („digitaler Zwilling„, Wikipedia, 5.1.2022)

Oft hat man dabei sofort sehr komplexe digitale Lösungen im Kopf, wie z.B. seinen eigenen „Avatar“ wie in „Second Life“  oder das digitale Abbild komplexer Maschinen, Industrieanlagen oder Architektur-Projekte bzw. andere komplexe Simulationen.

Der digitale Zwilling hat aber insbesondere als „digitaler Ankerpunkt“ eines realen Objektes (Gegenstand, Person, Prozess usw.) des realen Lebens eine wichtige Bedeutung für das Wissensmanagement, das Lernen und die Bildung. Hier gibt es auch Überschneidungen zur „augmented reality“ (Erweiterte Realität).

So  sind z.B. „Lernpfade“, die an ein reales Objekt gekoppelt sind (Bsp. Lernpfad des  Mauerbienen-Nistblocks des aracube e.V.) ein digitaler Zwilling, oder allseits bekannt, „Google Maps“ , wo nicht nur die diegitale selbst ein „digitaler Zwilling“ der Realität ist, sondern auch jedes „Objekt“ (Restaurant, Hotel, Betätigungsmöglichkeit, Sehenswürdigkeit, Haltestelle des ÖPNV usw) auf sind hier „digitale Repräsentanten“ des „realen Objektes“.  Diese digitalen Repräsentanten (z.B. Haltestelle des ÖPNV) lässt sich nun mit digitalen Informationen anreichern, z.B. dem „Wissen“, mit wieviel Verspätung der nächste Bus an der Haltestelle eintrifft.

Dieses Beispiel zeigt, welche Bedeutung der „digitale Zwilling“ für das Wissensmanagement haben kann, wenn das Wissen zu einem „Objekt“ (z.B. Schritt eines Arbeitsprozesses) direkt mit dem digitalen Wissen (z.B. Arbeitsanleitung und Ansprechpartnerin zu dem Arbeitsprozessschritt) zu diesem „Objekt“ gekoppelt werden kann.

Sehr gut erläutert wird die Bedeutung und Nutzungsmöglichkeit des digitalen Zwillings von Lukas Klaßen in der entsprechenden WMOOC Live-Session (Dauer: 54:46 min):

zum Index + mehr Details zum Video

Die Truthahn-Illusion – Kognitive Verzerrungen

„Die Truthahn-Illusion – Kognitive Verzerrungen beim professionellen Umgang mit Information“

mit Stefan Zillich,Information + Content Professional in Berlin (re:Quest, stz-info.de), Live-Session aus dem Wissensmanagement MOOC (WMOOC 2021).

Kognitive Verzerrungen sind systematische fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen.

Sie bleiben meist unbewusst und führen zu Bewertungen und Entscheidungen, die von rationaler Objektivität abweichen. Etwa 200 kognitive Verzerrungen sind bekannt. In dieser Live-Session geht es um jene Verzerrungen, die ganz besonders den professionellen Umgang mit Information erschweren. Letztlich lassen sich kognitive Verzerrungen kaum vermeiden, aber es gibt Ideen und Methoden für die Praxis, um sie zu erkennen und damit umzugehen (Dauer: 54:11 min):

Index zum Video:

  • 00:00 min : Begrüßung
  • 01:00 min : Vorstellung Stefan Zillich
  • 01:38 min : Einführung: Truthahn-Illusion
  • 03:50 min: 3 Problemzonen beim Umgang mit Information
  • 05:20 min: Kognitive Verzerrungen – cognitive bias
  • 07:13 min: Top 8 der Kognitiven Verzerrungen
  • 07:43 min: Ikea-Effekt
  • 10:31 min: Bestätigungsfehler
  • 13:17 min: Anker-Effekt
  • 16:06 min: Rhyme-as-Reason Effect
  • 19:10 min: Post-Purchase Effekt
  • 21:16 min: Shared-Information Bias
  • 22:45 min: Vogelstrauß Effekt
  • 24:59 min: Naiver Realismus
  • 25:59 min: Abschließende Worte zu den Top 8
  • 26:24 min: Am Ende doch nützlich?
  • 28:23 min: Methoden zum Umgang mit Kognitiven Verzerrungen
  • 29:38 min: Vorstellung konkreter Methoden
  • 31:41 min: Critical Thinking
  • 32:27 min: Zusammenfassung – Kognitive Verzerrungen

  • 34:12 min: Beginn Fragen und Antworten
  • 34:34 min: Wie macht man in einem Team o. Auftrag auf die kogniviven Verzerrungen aufmerksam?
  • 37:56 min: Wie bekomme ich selber mit, wann ich gerade kognitiven Verzerrungen unterliege?
  • 40:41 min: Ab wann sind neue Informationen für Projekte „zu spät“?
  • 42:25 min: Wie schafft man es, dass Daten die unbequem sind, mit einbezogen werden?
  • 45:44 min: Was ist ein Beispiel, wo Du selbst besonders kognitiven Verzerrungen aufgesessen bist?
  • 50:40 min: Welche Probleme bringt es, wenn kognitive Verzerrungen in der Schulbildung ausgeklammert werden?
  • 53:43 min: Verabschiedung

Psychologische Konzepte des Lernens

„Wie entsteht Wissen? Psychologische Konzepte des Lernens“

Welche psychologischen Aspekte für unser Lernen wichtig sind, wie sie wirken und wie wir sie beeinflussen können ist Thema dieser Live-Session mit Susanne Zillich (Psychotherapeutin) des Wissensmanagement MOOCs.  Ebenfalls auf das Thema Resilienz und dessen sieben Säulen wird intensiver eingegangen, auch im F&A Teil. Wir entschuldigen uns für die zwischenzeitlichen Tonstörungen. (Dauer: 62:13 min)

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung & Vorstellung
  • 0:24 min : Vorstellung Susanne Zillich
  • 2:54 min : Wie entsteht Wissen
  • 3:37 min : Zitronen- Experiment
  • 4:31 min : Klassische Konditionierung
  • 6:37 min : operante Konditionierung (Lernen durch Belohnung)
  • 11:43 min: Modelllernen (Sozialkognitive Theorie)
  • 13:21 min: Was passiert in unserem Gehirn?
  • 16:35 min: Wie lernen wir am besten?
  • 20:58 min: Resilienz, und kann man sie lernen?
  • 22:25 min: Die sieben Säulen der Resilienz
  • 25:44 min: Ablauf einer Alarmreaktion
  • 31:47 min: Versuch zur Alarmreaktion (Ärger)
  • 39:07 min: Was haben wir über das Lernen gelernt? (Zusammenfassung)
  • 40:47 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 41:08 min: Wie kann das Lernen im Alter unterstützt werden?
  • 47:53 min: Resilienz: Sind alle Säulen gleichwertig?
  • 51:20 min: Gibt es einen Test, auf welchem Resilienzlevel man sich befindet?
  • 52:42 min: Humor als gutes Beispiel der Spannungsreduktion
  • 56:20 min: „Fährmann“-Entscheidung aus Siddharta: Ist solch ein „hohes“ Resilienzlevel aus Sicht einer Organisation gut?
  • 1:01:59 min: Verabschiedung

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Kompetenzkatalog Wissensmanagement

Welche Kompetenzen erfordern unterschiedliche Rollen im Wissensmanagement? Zum Beispiel die Rolle einer Wissensmanagerin oder eines Wissensmanagers? Warum gibt es einen „Kompetenzkatalog“ und nicht ein Kompetenzprofil z.B. zum „Wissensmanagement – Professional“?

Ein Kompetenzprofil für eine bestimmte Rolle in einem Fachgebiet (hier „Wissensmanagement“) ist sinnvoll, um den Kompetenzstand (IST) festzustellen und den Weg zum „SOLL“ durch Qualifizierungen und Weiterbildungen zielgerichtet durchzuführen, zu vergleichen und deren Ergebnis/Qualität bewerten zu können. Damit ist es ein nützliches Werkzeug für die persönliche Entwicklung oder die Personalentwicklung einer Organisation.

Im Rahmen einer Fachgruppe der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (GfWM) ist der Kompetenzkatalog – Wissensmanagement (KK-W) entstanden (zugreifbar hier auf den Seiten der GfWM, inkl. der zugehörigen Dokumente). Der KK-W umfasst für den Umgang mit Wissen relevante Kompetenzen in jeweils vier Ausprägungsstufen. Für unterschiedliche Rollen im Wissensmanagement kann dieser Katalog genutzt werden, um spezifische Kompetenzprofile zu definieren.

Für eine Rolle ‚Wissensmanagerin / Wissensmanager (ohne disziplinarische Führungsverantwortung)‘ liefert der Kompetenzkatalog ein Beispiel (zum Vergrößern Grafik anklicken):

Im folgenden Video erläutern Gabriele Vollmar und Angelika Mittelmann kurz die Hintergründe und grundlegende Definitionen (Dauer 7’21 Min):

In Folge 2 stellen die beiden das Beispiel eines Kompetenzprofils für einen Wissensmanagement Professional vor (Dauer 6’18 Min):

Auf dem KnowledgeCamp 2019 (GKC19) der Gesellschaft für Wissensmanagement wurde in einer BarCamp-Session von Gabriele Vollmar und Angelika Mittelmann der „Kompetenzkatalog – Wissensmanagement“ vorgestellt und mit einem Teilnehmer beispielhaft gemeinsam ein Kompetenzprofil erstellt, so dass man daran die praktische Anwendung des Kompetenzkalakogs ansehen kann. Auch einige Hintergründe zum Kompetenzkatalog werden daraus deutlich.  (Video Dauer: 53:18min, inklusive einer längeren Feedbackrunde mit den Session-Teilnehmenden):

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung und Einführung
  • 0:40 min : Kompetenzprofil eines Wissensmanagers
  • 2:00 min : Kompetenzfelder und wie sind sie entstanden
  • 4:27 min : Kompetenzstufen
  • 7:37 min : Die/der Wissensmanagement – Professional
  • 10:35 min: Unterscheidung zwischen Funktion und Rolle
  • 14:36 min: Woran habt Ihr Euch bei dem Kompetenzmodell orientiert?
  • 17:12 min: Praxistest: Kompetenzprofil aus dem Teilnehmerkreis erstellen
  • 31:33 min: Unterscheidung Ist/Soll -Profil
  • 32:25 min: Kompetenzen beobachtbar – wie erfolgt dies in der Praxis?
  • 35:41 min: Anwendung auf „Wissensarbeiter“ – über Rollen
  • 39:49 min: Kompetenzprofilnutzung zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter
  • 40:49 min: Beginn der Feedback-Runde (bis zum Ende des Videos)

Anforderungen an ein Wissensmanagement-System nach ISO30401

Im November 2018 wurde die internationale Norm ISO 30401 Knowledge Management Systems – Requirements veröffentlicht. In ihr werden Anforderungen an ein Wissensmanagement-System formuliert.

In 4 Videos werden die Inhalte der Norm von Gabriele Vollmar kurz dargestellt:

Folge 1: Hintergründe zur Norm und ihrer Entstehung (Dauer: 5 Min)

Folge 2: Wesentliche Definitionen (Dauer: 9’05 Min)

Folge 3: Leitprinzipien (Dauer: 4’01 Min)

Folge 4: Anforderungen (Dauer: 4’54 Min)

„ISO 30401 Knowledge Management Systems – Requirements, Entstehung, Zielsetzung, Anforderungen“

mit Dr. Maik H. Wagner, MW Wissenskommunikation, Institut für Wissensökonomie.

Wenn ihr nicht nur den Inhalt der ISO 30401 kennenlernen möchtet, sondern auch erfahren wollt, wie solche ISO-Normen (und DIN Normen) entstehen und ihr den Entwicklungsprozess kennenlernen möchtet, ist dies ein sehr interessante Live-Session aus dem WMOOC 2020. (Dauer: 53:28 min)

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung
  • 1:40 min : Vorstellung Maik Wagner, Deutscher Experte bei der Erarbeitung der ISO 30401
  • 4:12 min : Agenda – Vorstellung der Vortragsinhalte
  • 5:04 min : Vorstellung der Abläufe rund um die ISO 30401
  • 8:41 min : Entwicklungsprozess der Norm
  • 10:27 min: Managementsystem – Standards
  • 15:08 min: Wie sieht das Gerüst eines Managementsystem-Standards aus?
  • 16:18 min: Vor- und Nachteile des ISO-Prozesses
  • 21:01 min: ISO 30401: Aufbau
  • 24:05 min: Wissensspektrum
  • 27:30 min: Leitlinien für die Arbeit mit Wissen
  • 32:06 min: Handlungsfelder
  • 34:57 min: Akteure
  • 36:12 min: Nutzen
  • 38:37 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 38:54 min: Wer hat den Bedarf für einen „Wissensmanagement – Standard“ formuliert?
  • 41:22 min: Gibt es schon ein Zertifikat und wenn ja, wie kann man es erreichen? Gibt es schon Checklisten?
  • 45:45 min: Wie bekommt man die vielen Seiten einer „ISO“ ins Leben? (ISO vs. Zertifizierung)
  • 49:04 min: Wie sind deine Erfahrungen, dein „lessons learned“, aus dem ISO Erstellungsprozess?
  • 52:52 min: Verabschiedung

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Wissensmanagement-Modelle

Es gibt im Wissensmanagement zahlreiche Modelle. Warum ist es auch jenseits einer eher akademisch-theoretischen Beschäftigung mit Wissensmanagement nützlich, sich mit einem oder mehreren Modellen auseinanderzusetzen?

  • Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Realität und kann daher komplexe Sachverhalte (Was ist Wissensmanagement?) deutlich machen.
  • Es kann dabei helfen, ein gemeinsames Verständnis – im WM-Projektteam, in der Organisation, auf Ebene der Entscheider –  herzustellen.
  • Es kann Orientierung bieten (klare Struktur o.ä.).
  • Es kann dabei helfen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren, z. B. in der Entwicklung eines WM-Konzepts.
  • Es kann konkret bei der Stärken-Schwächen-Analyse unterstützen.
  • Es kann dabei helfen, das eigene spezifische Wissensmanagement für andere nachvollziehbar darzustellen.
  • Es kann dabei helfen, Wissensmanagement an andere Themen in der Organisation anzubinden, z. B. Prozessmanagement, Qualitätsmanagement, Innovationsmanagement.

Weitere grundlegende Überlegungen zu Nutzen, aber auch Grenzen von Modellen im Wissensmanagement bietet das Kapitel 4.1. in diesem Studientext von Gabi Reinmann.

Im Folgenden werden einige ausgewählte Wissensmanagement-Modelle näher erläutert:

  • Bausteine-Modell nach Probst
  • Potsdamer Modell nach Gronau
  • Wissenstreppe nach North
  • Modell der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM-Modell)
  • Münchner Modell nach Reinmann/Mandl
  • SECI-Modell oder Wissensspirale nach Nonaka und Takeuchi
  • MOT – Modell (bzw. TOM)
  • 3-Säulen-Modell
  • Wissensgarten nach Vollmar

Denkaufgabe:
Nachdem Sie sich mit den verschiedenen Modellen beschäftigt haben, überlegen Sie:
  • Worin unterscheiden / ähneln sich die vorgestellten Modelle?
  • Wo liegen deren jeweilige Stärken und Schwächen?
  • Welches dieser Modelle würde für meinen Kontext / meine Organisation am besten passen? Warum?

In der Live Session des WMOOC 2016 hat Dr. Angelika Mittelmann unter anderem auch über Ihre eigenen Praxiserfahrungen bei der Einführung von Wissensmanagement gesprochen und darüber, inwieweit Wissensmanagement-Modelle hier von Nutzen sein können. Die relevanteste Passage zum Einsatz von Modellen findet sich ab Min 4:07 bis ca. Min 11:35 im Video (Gesamtdauer 51:01 Min):


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Wissenstreppe

Die Wissenstreppe von Klaus North erläutert anschaulich, wie Daten, Informationen und Wissen sowie schließlich Können, Handeln und Kompetenz zusammenhängen bzw. aufeinander aufbauen. Sie setzt dies in Beziehung zu einem Modell für operatives Wissensmanagement – quasi bottom-up ausgehend von dem Management der Daten und Informationen – und strategischem Wissensmanagement, das quasi top-down eine Sichtweise ausgehend von der Kompetenz und damit der Wettbewerbsfähigkeit als Ziel nimmt.

In diesem Video erläutert Dr. Angelika Mittelmann (7:18 min) die Wissenstreppe anhand eines „echten“ Modells:

„Die Wissenstreppe 4.0 – Wissensmanagement im digitalen Wandel“

Prof. Klaus North erläutert und reflektiert in dieser Live-Session des WMOOC 2020, inwieweit die Wissenstreppe angepasst werden muss, um einem modernen digitalen Wissensmanagement zu genügen und er beantwortet die Fragen der Teilnehmer dazu. Die Wissenstreppe selbst wird ebenfalls in diesem Video zu Anfang sehr anschaulich vorgestellt (Dauer: 63:34 min):

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung & Vorstellung
  • 0:33 min : Grundlagen der Wissenstreppe
  • 3:16 min : Was ist Wissen
  • 8:55 min : Nutzen des Wissens
  • 13:21 min: Was ist die wichtigste Stufe der Wissenstreppe?
  • 14:50 min: Was macht uns einzigartig
  • 16:52 min: Wie müssen wir unsere Organisation entwickeln
  • 17:46 min: explizites / implizites Wissen
  • 19:53 min: Aufgaben und Instrumente des Wissensmanagements
  • 22:19 min: Gesamtkonzept Wissensmanagement
  • 25:14 min: Wissenstreppe & Digitalisierung
  • 28:28 min: Collaborative Intelligence
  • 31:07 min: Wie lernt die Organisation
  • 32:51 min: „Single Loop“ Wissensmanagement
  • 35:47 min: „Double-Loop“ Wissensmanagement
  • 37:07 min: „Triple-Loop“ Wissensmanagement
  • 38:04 min: Phasen der Wissensproduktion
  • 39:41 min: Literatur-Empfehlungen
  • 40:14 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 40:35 min: Ist der Wissensmanager nicht auch aufgefordert Dinge in der Organisation kritisch zu hinterfragen?
  • 43:06 min: Wie erreicht man ein Matching zwischen interen und externen Zielen und Werten?
  • 45:10 min: „Zeichen-Information“ – was baut wirklich aufeinander auf?
  • 47:57 min: Ist die „Block chain“ nicht eher „Information“ statt Kompetenz?
  • 49:21 min: Was ist nun die wichtigste Stufe der Wissenstreppe?
  • 51:28 min: Die Entwicklung autonomer Systeme ist von der Rechenleistung abhängig ?
  • 53:13 min: Welche Störungen können auf der Ebene des Führens mit Zielen und Kompetenzen in Bezug mit Wissensmanagement eintreten, aus Sicht der Mitarbeiter betrachtet?
  • 55:04 min: Wie verhindert man, dass es bei „open innovation platforms“ immer wieder beim „Urschleim“ beginnt?
  • 57:36 min: Stimmt es, dass Wissen über die Videokonferenz- Plattformen nur ungenügend weitergegeben wird?
  • 1:00:51 min: Gibt es Beispielkalkulationen zur „Rendite“ bzw. Kosteneinsparungen durch die Investition in Wissensmanagement, die man nutzen kann, um andere dafür zu gewinnen?
  • 1:02:27 min: Verabschiedung

Kommentare/Hinweise:
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Bausteine-Modell

Das Bausteine-Modell nach Probst et al. [Vgl. Probst, G. et al. (1998 ) Wissen managen. Frankfurt] hat sich – zumindest im deutschsprachigen Raum – in Organisationen am weitesten verbreitet. Zum einen mag das daran liegen, dass es das erste Modell in deutscher Sprache im Wissensmanagement überhaupt war, zum anderen aber vor allem daran, dass es eine klare und gut verständliche Struktur aufweist und durch den prozessorientierten Ansatz einfach anschlussfähig in vielen Organisationen ist.

Das Modell wird von Gabi Reinmann in ihrem Studientext im Abschnitt 4.2.1 kurz und gut verständlich erläutert, einschließlich einer kritischen Bewertung.

Eine kurz gefasste Erläuterung bietet auch dieses Video (Dauer 6:00 Min)  von Gabriele Vollmar:


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3 – Säulen Modell

Das 3-Säulen Modell kann als „Adlerperspektive“ auf die Wissensmanagement- Aktivitäten einer Organisation eingesetzt werden. Es ist sehr praxisnah auch für kleine Organisationen. Es ist als Ergänzung zu bestehenden Wissensmanagement-Modellen gedacht, die jeweils mindesten eine dieser 3-Säulen nicht ausreichend berücksichtigen.

Ohne die ädequate Berücksichtigung aller drei Säulen dieses Modells überleben Wissensmanagement-Projekte in der Praxis meist nicht. Die Stärke liegt in der Einfachheit:

„Messen“ – „Machen“ – „Wohlfühlen“

lässt sich als grundlegende „Checkliste“ im „Hinterkopf“ behalten, genauso wie die Bedeutung, die dahinter steckt:

  • Messen: Wenn eine Wissensmanagement Strategie oder auch nur eine Einzelmaßnahme nicht nachweisen kann, dass der jeweilige Nutzen über dem Aufwand liegt, wird sie auf Dauer nicht überleben, weder in einer Organisation noch privat. Deshalb gehören zu einer Wissensmanagement-Aktivität, entsprechende Maßnahmen zum Messen des Gewinns (Nutzen – Aufwand). Sowohl die Entscheidung für Maßnahmen, als auch eine entsprechende Adaption/Anpassung oder auch Strategieanpassungen benötigen eine geeignete Steuerung/Leitung/Führung. Dafür steht die Säule des „Messens & Steuerns“. Wie dies qualitativ oder quantitativ möglich ist und welche Ansätze, Vorgehensweisen, Modelle und Kennzahlen dazu gewählt werden, ist spezifisch für die spezielle Aktivität.  Auf jeden Fall muss für Projekte, Maßnahmen, Aktivitäten klar sein, wie der „Gewinn“ gemessen wird und welcher Gewinn erzielt werden soll.
  • Machen & Steuern: Dies ist die eigentliche Wissensmanagement Aktivität: z.B. die Strategie, das Projekt, die neue Unternehmenssuchmaschine, die Maßnahmen zur Unternehmenskultur, die  Entwicklung der lernenden Organisation usw.. Die meisten klassischen theoretischen Wissensmanagement-Modelle der 90iger Jahre konzentrieren sich ausschließlich oder hauptsächlich auf diese Säule.
  • Wohlfühlen: Die beteilgten bzw. betroffenen Menschen dieser Wissensmanagement – Aktivität müssen sich damit wohlfühlen, sonst funktioniert diese Aktivität nicht nachhaltig.  Deshalb muss für die Aktivität bekannt sein, von welchen Menschen der Erfolg der Aktivität abhängt und dass die sich mit dieser Aktivität, wenn sie zielgerecht umgesetzt ist, wohlfühlen. Anderenfalls sind Rahmenbedingungen zu schaffen, dass dieses Wohlfühlen gewährleistet ist. „Wohlfühlen“ bedeutet, die Personen empfinden einen persönlichen Nutzen für sich, so dass sie (ggf. nach Einarbeitung) gerne und freiwillig die entsprechende Maßnahme mitmachen, weil sie diese auch für sich selbst als sinnvoll und vorteilhaft empfinden.

Drei Fragen reichen, um schnell die Überlebensfähigkeit und den potentiellen Erfolg oder Mißerfolg eines Wissensmanagement – Projekt abschätzen zu können:

  • Was wird gemacht?
  • Wie wird gemessen und gesteuert?
  • Wiso fühlen sich die Beteiligten dabei wohl?

Die Adlerperspektive des 3-Säulen Modells lässt sich für jedes Wissensmanagement-Projekt konkretisieren, wobei es mit jeweils für die konkrete Aktivität passenden anderen Wissensmanagement Modellen kombiniert werden kann.

Beispiel zur Kombination mit anderen Wissensmanagement-Modellen:

Stellen Sie sich diesen 3-Säulen Tempel mit  „den Wissensbausteinen“ als Querbalken des Daches auf einem kleinen Hügel in einem „Wissensgarten“ in „München“ vor, von dem eine „Wissenspirale“ wie Rauch aufsteigt. Den Hügel hinauf führt eine „Wissenstreppe“ mit 7 Stufen mit einem „Treppenlift“ (Technik) daneben, auf dem eine Person (Mensch) sitzt, während eine andere die Treppe hinaufgeht.  Neben der Treppe steht ein Wegweiser (Organisation).

und schon haben Sie sieben (wichtige) Wissensmanagement-Modelle kombiniert, die für eine ganze Reihe von Aktivitäten einen guten Grundstock bilden.

  • 3-Säulen-Modell: Tempel
  • Bausteine-Modell nach Probst: Querbalken des Tempels
  • SECI-Modell/Wissensspirale: „Rauch“-Spirale aus dem Dach des Tempels
  • Wissensgarten: Garten/Park in dem der Tempel steht
  • Münchner-Modell: München als Ort
  • Wissenstreppe nach North: Treppe den Hügel hoch
  • TOM / MOT – Modell (Mensch -Organisation-Technik): Treppenlift, Wegweiser, Personen

Wer gerne „Communities“ (oder „Communities of Practice“ – CoP) mit im Bild haben möchte, könnte die Personen auf Treppe und Lift weglassen und dafür drei Personen um ein Grill auf der Blumenwiese neben der Treppe am Fuß des Hügels sehen ;-).

Manchmall stellt sich die Frage, ist „Wohlfühlen“ der richtige Begriff. Ich denke, ja, denn: Wann fühlt man sich wohl?  In einer passenden Unternehmenskultur, in der Mann/Frau motiviert ist und Spaß und Freude an der Arbeit hat. Dies Begriffe führen dann wieder noch weiter in die Tiefe,  wie selbstbestimmt, partnerschaftlich etc. die dann auch schnell wieder fragwürdig werden, wenn unterschiedliche Persönlichkeitstypen berücksichtigt werden müssen, was in der Praxis immer der Fall sein sollte. Wohlfühlen passt aber auch für das persönliche Wissensmanagement – ohne Kontext einer Organisation (Unternehmen, Verwaltung etc.). „Wohlfühlen“ bedeutet auch, das die eigene Sinnhaftigkeit (der persönliche Nutzen) für die beteiligten/betroffenen Personen gegeben ist. Deshalb ist „Wohlfühlen“ ein geeigneter Adlerbegriff.

Die bildliche uns sprachliche Darstellung über „tragende Säulen“ ist in vielen Lebens- und Managmentbereichen populär und wird auch teilweise im Wissensmanagement verwendet.  Hier finden Sie eine übersichtliche Sammlung zu „Säulen des Wissensmanagements“ (DACH-KM Wiki)


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