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Grundlagen

Wissensmanagement wird oft als diffuser Begriff wahrgenommen. Daher ist es wichtig, sich mit den Grundlagen zu beschäftigen, um dann auf einer soliden gemeinsamen Verständnisbasis an die konkreteren Fragestellungen der Einführung, der Werkzeuge und Methoden usw. heranzugehen.

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Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren (Gabriele Vollmar und/oder Dirk Liesch).

KI im Wissensmanagement – Grundlagen

Seit der Veröffentlichung der ersten frei verfügbaren Version von ChatGPT im November 2022 ist das Thema ‚Künstliche Intelligenz KI‘ (Englisch: Artifical Intelligence AI) in aller Munde. Und nicht nur das, die verfügbaren Tools entwickeln sich rasant weiter:  Wie der AI Index Report des Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) Instituts der Stanford University aus 2025 zeigt:

  • erreicht nur noch einer von acht analysierten Bereichen (von etablierter Bilderkennung bis hin zu komplexen Aufgaben in der Mathematik und umfangreichem Textverständnis) nicht die von einem Menschen zu erwartende Performance (Human Baseline), und zwar das multimodale Verstehen und Schlussfolgern.
  • ist KI zunehmend Teil unseres täglichen Lebens.
  • steigen Investitionen in KI weltweit rasant.
  • nimmt der KI-Optimismus weltweit deutlich zu, in Deutschland zwischen 2022 und 2025 um 10%.

In einer Umfrage von McKinsey im Jahr 2024 gaben Organisationen diverse Bereiche an, für welche sie entsprechend generative KI-Tools nutzen. Dabei stellt der Bereich Wissensmanagements nach dem Marketing den zweitgrößten Anwendungsbereich dar (vgl. AI Index Report des Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) Instituts der Stanford University S. 266)

Doch was genau verstehen wir unter KI?

Hinweis: Da sich die Tools sehr dynamisch entwickeln und wir mit dem freien Kursbuch neutral bleiben wollen, nennen wir keine Tool-Beispiele. Aber sicher kennst du bereits zahlreiche KI-Anwendungen.

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Sammelbegriff für Technologien, die darauf abzielen, menschenähnliche Denk- und Entscheidungsprozesse, also menschliche Intelligenz, nachzubilden. KI-Systeme können lernen, Probleme lösen, Sprache verstehen, Muster erkennen und Entscheidungen treffen.

Was ist generative KI?

Generative KI erzeugt Inhalte aus Daten, mit denen sie vorher trainiert worden ist. Die Basis sind  Large Language Models (LLM), die vorhandene Daten nach den Gesetzen der Häufigkeit, Gewohnheit, Wahrscheinlichkeit kombinieren.

Typische Einsatzgebiete generativer KI sind:

  • Informationsrecherche
  • Generierung von Texten, Bildern und Videos
  • Kommunikation, z. B. Chatbots im Kundenservice

Technologische Grundlagen

  • Machine Learning (ML)
    Ein Teilgebiet der KI, bei dem Systeme aus Daten lernen, ohne explizit programmiert zu sein. ML ist die Grundlage vieler KI-Anwendungen – von Spam-Filtern bis zu Produktempfehlungen.
  • Deep Learning (DL)
    Eine spezielle Form des Machine Learning, die auf künstlichen neuronalen Netzen basiert. Deep Learning ermöglicht besonders leistungsfähige Modelle, z. B. für Bilderkennung oder Sprachverarbeitung.
  • Large Language Models (LLMs)
    Sehr große, auf Deep Learning basierende Sprachmodelle, die auf riesigen Textmengen trainiert wurden. Sie bilden das Herzstück vieler generativer KI-Anwendungen LLMs können Sprache verstehen, interpretieren und selbstständig neue Texte generieren.

Wenn du die Rolle der Wahrscheinlichkeitsrechnung für eine generative KI verstehen möchtest, erklärt das am besten die Maus (Dauer 5’51 Min.):

Der Lernprozess einer KI und die Rolle der so genannten neuronalen Netze sind hier gut erklärt (Dauer 4’51 Min.):

Andere Formen von KI

Neben der so genannten generativen KI gibt es weitere wichtige Formen von KI, die in unterschiedlichen Anwendungsfeldern zum Einsatz kommen:

  • Analytische KI
    Konzentriert sich auf die Analyse von Daten zur Mustererkennung. Dadurch werden aus großen Datenmengen Informationen extrahiert und auf dieser Basis Vorhersagen getroffen. Es handelt sich also um Machine-Learning-Algorithmen zur Datenanalyse.
    Typische Einsatzgebiete analytischer KI sind Expertensysteme  zur Einbindung menschlichen Fachwissens in automatisierte Abläufe, die Optimierung von Abläufen durch Fehlererkennung in Fertigungsprozessen oder auch die Ahndung von Finanzkriminalität durch Mustererkennung in Geldströmen.
  • Kognitive KI
    Zielt darauf ab, menschliche Denk- und Wahrnehmungsfähigkeiten nachzuahmen und zu nutzen. Sie ist darauf ausgerichtet, Aufgaben zu bewältigen, die sonst menschliche Intelligenz erfordern. Kognitive KI unterscheidet sich von analytischer KI insofern, dass sie ihre Muster und Regeln auf Basis der vorgefundenen Daten selbst entwickelt und diese nicht von einem Menschen vorgegeben bekommt. Während analytischer KI also gesagt wird, wonach sie suchen soll, versucht kognitive KI, das anhand der vorliegenden Daten selbst herauszufinden.
    Typische Einsatzgebiete kognitiver KI sind Natural Language Processing (Umwandlung von Text zu Wort), Gesichts- oder Objekterkennung, neuronale Netze: zur Vorhersage bestimmter Ereignisse in Geschäftsabläufen, Früherkennung von Krankheiten mit Bildanalyse.

Denkaufgabe:

Verfügt eine KI tatsächlich über Wissen? Wenn du an die Definitionen von Daten, Informationen, Wissen, Kompetenz usw. zurückdenkst: Was spricht dafür? Was dagegen?


Wer tiefer einsteigen möchte: Die wesentlichen Erkenntnisse aus dem AI Index Report des Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) Instituts der Stanford University gibt es in diesem Video (Dauer 56’15 Min.)

Risiken von KI

KI bietet sowohl für das organisationale als auch das persönliche Wissensmanagement ein großes Potenzial. Doch sind damit auch große Risiken verbunden, aus denen sich oft Bedenken und Skepsis von Mitarbeitenden bei der Einführung von KI-Lösungen speisen und die bei einer Einführung – nicht nur aus diesem Grund – berücksichtigt werden müssen:

  • Verlust von Kontrolle und Transparenz
    KI-Systeme – insbesondere solche auf Basis von Deep Learning – sind oft so genannte Black Boxes. Ihre Entscheidungen sind für Menschen schwer nachvollziehbar, was zu einem Verlust an Kontrolle und Vertrauen führen kann.
  • Verbreitung von Desinformation
    Generative KI kann täuschend echte Texte, Bilder oder Videos erzeugen – was die Verbreitung von Fake News, Deepfakes und Manipulation erleichtert.
  • Datenschutz und Informationssicherheit
    KI-Systeme benötigen große Datenmengen – oft auch personenbezogene. Es besteht das Risiko, dass:
    – sensible Daten ungewollt preisgegeben werden,
    – Datenschutzvorgaben (z. B. DSGVO) verletzt werden,
    – oder Systeme durch Prompt Injection oder andere Angriffe kompromittiert werden.
  • Diskriminierung und Verzerrung (Bias)
    KI-Systeme übernehmen oft unbewusst Vorurteile aus den Trainingsdaten. Das kann zu diskriminierenden Entscheidungen** führen – etwa bei Bewerbungen, Kreditvergabe oder polizeilichen Prognosen.
  • Abhängigkeit und Kompetenzverlust
    Wenn Organisationen oder Einzelpersonen sich zu stark auf KI verlassen, kann dies zu einem Verlust menschlicher Kompetenzen führen – z. B. im Schreiben, Denken oder Entscheiden.
  • Ethische und rechtliche Grauzonen
    Viele KI-Anwendungen bewegen sich in einem regulatorischen Graubereich. Es fehlen (noch) klare Regeln für Haftung, Verantwortung und ethische Grenzen .

Das EU KI-Gesetz (AI Act)

Um den oben genannten Risiken zu begegnen und Organisationen und Individuen Rechtssicherheit im Umgang mit KI zu geben, hat die Europäische Union im Sommer 2024 den EU AI Act verabschiedet, der im August 2026 vollständig in Kraft tritt.

Die wesentlichen Punkte werden in diesem Video erklärt (Dauer 7’24 Min.):

Daraus ergeben sich für Organisationen, die KI entwickeln oder einsetzen einige Handlungsempfehlungen:

  • Schult eure Mitarbeitenden im Umgang mit KI.
  • Prüfe, ob eure KI-Anwendungen unter den AI Act fallen.
  • Klassifiziere die Systeme nach Risikokategorien.
  • Erarbeitet eine Compliance-Strategie.
  • Dokumentiert die KI-relevanten Prozesse und Datenquellen.

Die oben genannten Punkte sind eine Zusammenfassung mehrerer Studien:
TÜV Nord – Risiken der KI
UNESCO-Empfehlung zur Ethik Künstlicher Intelligenz
MENA Editors Network: Die 10 größten KI-Risiken

 

 

Digitaler Zwilling

Bedeutung des „digitalen Zwilling“ für das Wissensmanagement

„Ein digitaler Zwilling (engl. digital twin) ist eine digitale Repräsentanz eines materiellen oder immateriellen Objekts aus der realen Welt in der digitalen Welt.“ („digitaler Zwilling„, Wikipedia, 5.1.2022)

Oft hat man dabei sofort sehr komplexe digitale Lösungen im Kopf, wie z.B. seinen eigenen „Avatar“ wie in „Second Life“  oder das digitale Abbild komplexer Maschinen, Industrieanlagen oder Architektur-Projekte bzw. andere komplexe Simulationen.

Der digitale Zwilling hat aber insbesondere als „digitaler Ankerpunkt“ eines realen Objektes (Gegenstand, Person, Prozess usw.) des realen Lebens eine wichtige Bedeutung für das Wissensmanagement, das Lernen und die Bildung. Hier gibt es auch Überschneidungen zur „augmented reality“ (Erweiterte Realität).

So  sind z.B. „Lernpfade“, die an ein reales Objekt gekoppelt sind (Bsp. Lernpfad des  Mauerbienen-Nistblocks des aracube e.V.) ein digitaler Zwilling, oder allseits bekannt, „Google Maps“ , wo nicht nur die diegitale selbst ein „digitaler Zwilling“ der Realität ist, sondern auch jedes „Objekt“ (Restaurant, Hotel, Betätigungsmöglichkeit, Sehenswürdigkeit, Haltestelle des ÖPNV usw) auf sind hier „digitale Repräsentanten“ des „realen Objektes“.  Diese digitalen Repräsentanten (z.B. Haltestelle des ÖPNV) lässt sich nun mit digitalen Informationen anreichern, z.B. dem „Wissen“, mit wieviel Verspätung der nächste Bus an der Haltestelle eintrifft.

Dieses Beispiel zeigt, welche Bedeutung der „digitale Zwilling“ für das Wissensmanagement haben kann, wenn das Wissen zu einem „Objekt“ (z.B. Schritt eines Arbeitsprozesses) direkt mit dem digitalen Wissen (z.B. Arbeitsanleitung und Ansprechpartnerin zu dem Arbeitsprozessschritt) zu diesem „Objekt“ gekoppelt werden kann.

Sehr gut erläutert wird die Bedeutung und Nutzungsmöglichkeit des digitalen Zwillings von Lukas Klaßen in der entsprechenden WMOOC Live-Session (Dauer: 54:46 min):

zum Index + mehr Details zum Video

Die Truthahn-Illusion – Kognitive Verzerrungen

„Die Truthahn-Illusion – Kognitive Verzerrungen beim professionellen Umgang mit Information“

mit Stefan Zillich,Information + Content Professional in Berlin (re:Quest, stz-info.de), Live-Session aus dem Wissensmanagement MOOC (WMOOC 2021).

Kognitive Verzerrungen sind systematische fehlerhafte Neigungen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Urteilen.

Sie bleiben meist unbewusst und führen zu Bewertungen und Entscheidungen, die von rationaler Objektivität abweichen. Etwa 200 kognitive Verzerrungen sind bekannt. In dieser Live-Session geht es um jene Verzerrungen, die ganz besonders den professionellen Umgang mit Information erschweren. Letztlich lassen sich kognitive Verzerrungen kaum vermeiden, aber es gibt Ideen und Methoden für die Praxis, um sie zu erkennen und damit umzugehen (Dauer: 54:11 min):

Index zum Video:

  • 00:00 min : Begrüßung
  • 01:00 min : Vorstellung Stefan Zillich
  • 01:38 min : Einführung: Truthahn-Illusion
  • 03:50 min: 3 Problemzonen beim Umgang mit Information
  • 05:20 min: Kognitive Verzerrungen – cognitive bias
  • 07:13 min: Top 8 der Kognitiven Verzerrungen
  • 07:43 min: Ikea-Effekt
  • 10:31 min: Bestätigungsfehler
  • 13:17 min: Anker-Effekt
  • 16:06 min: Rhyme-as-Reason Effect
  • 19:10 min: Post-Purchase Effekt
  • 21:16 min: Shared-Information Bias
  • 22:45 min: Vogelstrauß Effekt
  • 24:59 min: Naiver Realismus
  • 25:59 min: Abschließende Worte zu den Top 8
  • 26:24 min: Am Ende doch nützlich?
  • 28:23 min: Methoden zum Umgang mit Kognitiven Verzerrungen
  • 29:38 min: Vorstellung konkreter Methoden
  • 31:41 min: Critical Thinking
  • 32:27 min: Zusammenfassung – Kognitive Verzerrungen

  • 34:12 min: Beginn Fragen und Antworten
  • 34:34 min: Wie macht man in einem Team o. Auftrag auf die kogniviven Verzerrungen aufmerksam?
  • 37:56 min: Wie bekomme ich selber mit, wann ich gerade kognitiven Verzerrungen unterliege?
  • 40:41 min: Ab wann sind neue Informationen für Projekte „zu spät“?
  • 42:25 min: Wie schafft man es, dass Daten die unbequem sind, mit einbezogen werden?
  • 45:44 min: Was ist ein Beispiel, wo Du selbst besonders kognitiven Verzerrungen aufgesessen bist?
  • 50:40 min: Welche Probleme bringt es, wenn kognitive Verzerrungen in der Schulbildung ausgeklammert werden?
  • 53:43 min: Verabschiedung

Psychologische Konzepte des Lernens

„Wie entsteht Wissen? Psychologische Konzepte des Lernens“

Welche psychologischen Aspekte für unser Lernen wichtig sind, wie sie wirken und wie wir sie beeinflussen können ist Thema dieser Live-Session mit Susanne Zillich (Psychotherapeutin) des Wissensmanagement MOOCs.  Ebenfalls auf das Thema Resilienz und dessen sieben Säulen wird intensiver eingegangen, auch im F&A Teil. Wir entschuldigen uns für die zwischenzeitlichen Tonstörungen. (Dauer: 62:13 min)

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung & Vorstellung
  • 0:24 min : Vorstellung Susanne Zillich
  • 2:54 min : Wie entsteht Wissen
  • 3:37 min : Zitronen- Experiment
  • 4:31 min : Klassische Konditionierung
  • 6:37 min : operante Konditionierung (Lernen durch Belohnung)
  • 11:43 min: Modelllernen (Sozialkognitive Theorie)
  • 13:21 min: Was passiert in unserem Gehirn?
  • 16:35 min: Wie lernen wir am besten?
  • 20:58 min: Resilienz, und kann man sie lernen?
  • 22:25 min: Die sieben Säulen der Resilienz
  • 25:44 min: Ablauf einer Alarmreaktion
  • 31:47 min: Versuch zur Alarmreaktion (Ärger)
  • 39:07 min: Was haben wir über das Lernen gelernt? (Zusammenfassung)
  • 40:47 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 41:08 min: Wie kann das Lernen im Alter unterstützt werden?
  • 47:53 min: Resilienz: Sind alle Säulen gleichwertig?
  • 51:20 min: Gibt es einen Test, auf welchem Resilienzlevel man sich befindet?
  • 52:42 min: Humor als gutes Beispiel der Spannungsreduktion
  • 56:20 min: „Fährmann“-Entscheidung aus Siddharta: Ist solch ein „hohes“ Resilienzlevel aus Sicht einer Organisation gut?
  • 1:01:59 min: Verabschiedung

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Kompetenzkatalog Wissensmanagement

Welche Kompetenzen erfordern unterschiedliche Rollen im Wissensmanagement? Zum Beispiel die Rolle einer Wissensmanagerin oder eines Wissensmanagers? Warum gibt es einen „Kompetenzkatalog“ und nicht ein Kompetenzprofil z.B. zum „Wissensmanagement – Professional“?

Ein Kompetenzprofil für eine bestimmte Rolle in einem Fachgebiet (hier „Wissensmanagement“) ist sinnvoll, um den Kompetenzstand (IST) festzustellen und den Weg zum „SOLL“ durch Qualifizierungen und Weiterbildungen zielgerichtet durchzuführen, zu vergleichen und deren Ergebnis/Qualität bewerten zu können. Damit ist es ein nützliches Werkzeug für die persönliche Entwicklung oder die Personalentwicklung einer Organisation.

Im Rahmen einer Fachgruppe der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (GfWM) ist der Kompetenzkatalog – Wissensmanagement (KK-W) entstanden (zugreifbar hier auf den Seiten der GfWM, inkl. der zugehörigen Dokumente). Der KK-W umfasst für den Umgang mit Wissen relevante Kompetenzen in jeweils vier Ausprägungsstufen. Für unterschiedliche Rollen im Wissensmanagement kann dieser Katalog genutzt werden, um spezifische Kompetenzprofile zu definieren.

Für eine Rolle ‚Wissensmanagerin / Wissensmanager (ohne disziplinarische Führungsverantwortung)‘ liefert der Kompetenzkatalog ein Beispiel (zum Vergrößern Grafik anklicken):

Im folgenden Video erläutern Gabriele Vollmar und Angelika Mittelmann kurz die Hintergründe und grundlegende Definitionen (Dauer 7’21 Min):

In Folge 2 stellen die beiden das Beispiel eines Kompetenzprofils für einen Wissensmanagement Professional vor (Dauer 6’18 Min):

Auf dem KnowledgeCamp 2019 (GKC19) der Gesellschaft für Wissensmanagement wurde in einer BarCamp-Session von Gabriele Vollmar und Angelika Mittelmann der „Kompetenzkatalog – Wissensmanagement“ vorgestellt und mit einem Teilnehmer beispielhaft gemeinsam ein Kompetenzprofil erstellt, so dass man daran die praktische Anwendung des Kompetenzkalakogs ansehen kann. Auch einige Hintergründe zum Kompetenzkatalog werden daraus deutlich.  (Video Dauer: 53:18min, inklusive einer längeren Feedbackrunde mit den Session-Teilnehmenden):

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung und Einführung
  • 0:40 min : Kompetenzprofil eines Wissensmanagers
  • 2:00 min : Kompetenzfelder und wie sind sie entstanden
  • 4:27 min : Kompetenzstufen
  • 7:37 min : Die/der Wissensmanagement – Professional
  • 10:35 min: Unterscheidung zwischen Funktion und Rolle
  • 14:36 min: Woran habt Ihr Euch bei dem Kompetenzmodell orientiert?
  • 17:12 min: Praxistest: Kompetenzprofil aus dem Teilnehmerkreis erstellen
  • 31:33 min: Unterscheidung Ist/Soll -Profil
  • 32:25 min: Kompetenzen beobachtbar – wie erfolgt dies in der Praxis?
  • 35:41 min: Anwendung auf „Wissensarbeiter“ – über Rollen
  • 39:49 min: Kompetenzprofilnutzung zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter
  • 40:49 min: Beginn der Feedback-Runde (bis zum Ende des Videos)

Anforderungen an ein Wissensmanagement-System nach ISO30401

Im November 2018 wurde die internationale Norm ISO 30401 Knowledge Management Systems – Requirements veröffentlicht. In ihr werden Anforderungen an ein Wissensmanagement-System formuliert.

In 4 Videos werden die Inhalte der Norm von Gabriele Vollmar kurz dargestellt:

Folge 1: Hintergründe zur Norm und ihrer Entstehung (Dauer: 5 Min)

Folge 2: Wesentliche Definitionen (Dauer: 9’05 Min)

Folge 3: Leitprinzipien (Dauer: 4’01 Min)

Folge 4: Anforderungen (Dauer: 4’54 Min)

„ISO 30401 Knowledge Management Systems – Requirements, Entstehung, Zielsetzung, Anforderungen“

mit Dr. Maik H. Wagner, MW Wissenskommunikation, Institut für Wissensökonomie.

Wenn ihr nicht nur den Inhalt der ISO 30401 kennenlernen möchtet, sondern auch erfahren wollt, wie solche ISO-Normen (und DIN Normen) entstehen und ihr den Entwicklungsprozess kennenlernen möchtet, ist dies ein sehr interessante Live-Session aus dem WMOOC 2020. (Dauer: 53:28 min)

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung
  • 1:40 min : Vorstellung Maik Wagner, Deutscher Experte bei der Erarbeitung der ISO 30401
  • 4:12 min : Agenda – Vorstellung der Vortragsinhalte
  • 5:04 min : Vorstellung der Abläufe rund um die ISO 30401
  • 8:41 min : Entwicklungsprozess der Norm
  • 10:27 min: Managementsystem – Standards
  • 15:08 min: Wie sieht das Gerüst eines Managementsystem-Standards aus?
  • 16:18 min: Vor- und Nachteile des ISO-Prozesses
  • 21:01 min: ISO 30401: Aufbau
  • 24:05 min: Wissensspektrum
  • 27:30 min: Leitlinien für die Arbeit mit Wissen
  • 32:06 min: Handlungsfelder
  • 34:57 min: Akteure
  • 36:12 min: Nutzen
  • 38:37 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 38:54 min: Wer hat den Bedarf für einen „Wissensmanagement – Standard“ formuliert?
  • 41:22 min: Gibt es schon ein Zertifikat und wenn ja, wie kann man es erreichen? Gibt es schon Checklisten?
  • 45:45 min: Wie bekommt man die vielen Seiten einer „ISO“ ins Leben? (ISO vs. Zertifizierung)
  • 49:04 min: Wie sind deine Erfahrungen, dein „lessons learned“, aus dem ISO Erstellungsprozess?
  • 52:52 min: Verabschiedung

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Wissensmanagement-Modelle

Es gibt im Wissensmanagement zahlreiche Modelle. Warum ist es auch jenseits einer eher akademisch-theoretischen Beschäftigung mit Wissensmanagement nützlich, sich mit einem oder mehreren Modellen auseinanderzusetzen?

  • Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Realität und kann daher komplexe Sachverhalte (Was ist Wissensmanagement?) deutlich machen.
  • Es kann dabei helfen, ein gemeinsames Verständnis – im WM-Projektteam, in der Organisation, auf Ebene der Entscheider –  herzustellen.
  • Es kann Orientierung bieten (klare Struktur o.ä.).
  • Es kann dabei helfen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren, z. B. in der Entwicklung eines WM-Konzepts.
  • Es kann konkret bei der Stärken-Schwächen-Analyse unterstützen.
  • Es kann dabei helfen, das eigene spezifische Wissensmanagement für andere nachvollziehbar darzustellen.
  • Es kann dabei helfen, Wissensmanagement an andere Themen in der Organisation anzubinden, z. B. Prozessmanagement, Qualitätsmanagement, Innovationsmanagement.

Weitere grundlegende Überlegungen zu Nutzen, aber auch Grenzen von Modellen im Wissensmanagement bietet das Kapitel 4.1. in diesem Studientext von Gabi Reinmann.

Im Folgenden werden einige ausgewählte Wissensmanagement-Modelle näher erläutert:

  • Bausteine-Modell nach Probst
  • Potsdamer Modell nach Gronau
  • Wissenstreppe nach North
  • Modell der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM-Modell)
  • Münchner Modell nach Reinmann/Mandl
  • SECI-Modell oder Wissensspirale nach Nonaka und Takeuchi
  • MOT – Modell (bzw. TOM)
  • 3-Säulen-Modell
  • Wissensgarten nach Vollmar

Denkaufgabe:
Nachdem Sie sich mit den verschiedenen Modellen beschäftigt haben, überlegen Sie:
  • Worin unterscheiden / ähneln sich die vorgestellten Modelle?
  • Wo liegen deren jeweilige Stärken und Schwächen?
  • Welches dieser Modelle würde für meinen Kontext / meine Organisation am besten passen? Warum?

In der Live Session des WMOOC 2016 hat Dr. Angelika Mittelmann unter anderem auch über Ihre eigenen Praxiserfahrungen bei der Einführung von Wissensmanagement gesprochen und darüber, inwieweit Wissensmanagement-Modelle hier von Nutzen sein können. Die relevanteste Passage zum Einsatz von Modellen findet sich ab Min 4:07 bis ca. Min 11:35 im Video (Gesamtdauer 51:01 Min):


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Wissenstreppe

Die Wissenstreppe von Klaus North erläutert anschaulich, wie Daten, Informationen und Wissen sowie schließlich Können, Handeln und Kompetenz zusammenhängen bzw. aufeinander aufbauen. Sie setzt dies in Beziehung zu einem Modell für operatives Wissensmanagement – quasi bottom-up ausgehend von dem Management der Daten und Informationen – und strategischem Wissensmanagement, das quasi top-down eine Sichtweise ausgehend von der Kompetenz und damit der Wettbewerbsfähigkeit als Ziel nimmt.

In diesem Video erläutert Dr. Angelika Mittelmann (7:18 min) die Wissenstreppe anhand eines „echten“ Modells:

„Die Wissenstreppe 4.0 – Wissensmanagement im digitalen Wandel“

Prof. Klaus North erläutert und reflektiert in dieser Live-Session des WMOOC 2020, inwieweit die Wissenstreppe angepasst werden muss, um einem modernen digitalen Wissensmanagement zu genügen und er beantwortet die Fragen der Teilnehmer dazu. Die Wissenstreppe selbst wird ebenfalls in diesem Video zu Anfang sehr anschaulich vorgestellt (Dauer: 63:34 min):

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung & Vorstellung
  • 0:33 min : Grundlagen der Wissenstreppe
  • 3:16 min : Was ist Wissen
  • 8:55 min : Nutzen des Wissens
  • 13:21 min: Was ist die wichtigste Stufe der Wissenstreppe?
  • 14:50 min: Was macht uns einzigartig
  • 16:52 min: Wie müssen wir unsere Organisation entwickeln
  • 17:46 min: explizites / implizites Wissen
  • 19:53 min: Aufgaben und Instrumente des Wissensmanagements
  • 22:19 min: Gesamtkonzept Wissensmanagement
  • 25:14 min: Wissenstreppe & Digitalisierung
  • 28:28 min: Collaborative Intelligence
  • 31:07 min: Wie lernt die Organisation
  • 32:51 min: „Single Loop“ Wissensmanagement
  • 35:47 min: „Double-Loop“ Wissensmanagement
  • 37:07 min: „Triple-Loop“ Wissensmanagement
  • 38:04 min: Phasen der Wissensproduktion
  • 39:41 min: Literatur-Empfehlungen
  • 40:14 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 40:35 min: Ist der Wissensmanager nicht auch aufgefordert Dinge in der Organisation kritisch zu hinterfragen?
  • 43:06 min: Wie erreicht man ein Matching zwischen interen und externen Zielen und Werten?
  • 45:10 min: „Zeichen-Information“ – was baut wirklich aufeinander auf?
  • 47:57 min: Ist die „Block chain“ nicht eher „Information“ statt Kompetenz?
  • 49:21 min: Was ist nun die wichtigste Stufe der Wissenstreppe?
  • 51:28 min: Die Entwicklung autonomer Systeme ist von der Rechenleistung abhängig ?
  • 53:13 min: Welche Störungen können auf der Ebene des Führens mit Zielen und Kompetenzen in Bezug mit Wissensmanagement eintreten, aus Sicht der Mitarbeiter betrachtet?
  • 55:04 min: Wie verhindert man, dass es bei „open innovation platforms“ immer wieder beim „Urschleim“ beginnt?
  • 57:36 min: Stimmt es, dass Wissen über die Videokonferenz- Plattformen nur ungenügend weitergegeben wird?
  • 1:00:51 min: Gibt es Beispielkalkulationen zur „Rendite“ bzw. Kosteneinsparungen durch die Investition in Wissensmanagement, die man nutzen kann, um andere dafür zu gewinnen?
  • 1:02:27 min: Verabschiedung

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