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Modul 2

WM einführen

Wie kann Wissensmanagement erfolgreich eingeführt und nachhaltig betrieben werden?

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat zur Beantwortung dieser Frage  im Jahr 2013 einen Leitfaden veröffentlicht, der sich zwar explizit an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) richtet, das dargestellte Vorgehensmodell ist jedoch so allgemein gehalten, dass es auch auf größere Organisationen anwendbar ist.

Einen ebenfalls sehr generischen Ansatz – der auch auf andere Themen als Wissensmanagement anwendbar ist – haben Dr. Angelika Mittelmann und Dr. Irene Häntschel mit dem K2BE-Ansatz entwickelt.


Denkaufgabe:

Was ist / könnte in Ihrer Organisation Anlass sein, Wissensmanagement einzuführen?
Wo sehen Sie ggf. Risiken?
Wer sind die Stakeholder für ein solches Vorhaben?


Wissensmanagement-Strategie als Grundlage

Grundsätzlich gilt: Um Wissensmanagement erfolgreich einzuführen, sollte es auf eine Wissensmanagement-Strategie gegründet sein.   Eine solche Strategie schafft eine nachhaltige Legitimierung für Wissensmanagement und damit Akzeptanz und Motivation. Darüber hinaus ist sie die Grundlage für ein zielgerichtetes und aussagekräftiges Wissensmanagement-Controlling. 

Wissensmanagement lebt vom Mitmachen. Nur wenn Mitarbeiter ihr Wissen teilen, kann Wissensmanagement erfolgreich sein. Partizipation ist damit ein wesentlicher Grundsatz. Es empfiehlt sich daher, die Wissensmanagement-Strategie in einem Team mit Vertretern aus möglichst allen betroffenen Bereichen sowie mit Vertretern des Managements zu erarbeiten. So ist sichergestellt, dass Ziele realistisch formuliert sind, die Ist-Analyse zutreffend ist und die Maßnahmen pragmatisch und angemessen sind. Darüber hinaus sind somit von Anfang an Mitstreiter in anderen Bereichen mit im Boot, die dort das Thema vertreten und vorantreiben.


Denkaufgabe:

Wer wäre bei Ihrem Wissensmanagement-Projektteam konkret mit an Bord?


Wichtige Schritte sind:

  1. Sicherstellen, dass seitens der Führung ein Mandat vorhanden ist, eine Wissensmanagement-Strategie zu erarbeiten.
  2. Klären, welche Erwartung die Führung an eine solche Strategie hat, schließlich wird diese als Entscheidungsgrundlage dienen.
  3. Ein interdisziplinäres Projektteam zusammenstellen.
  4. Workshops organisieren, um die Strategie gemeinsam zu erstellen.
  5. Strategie der Führung vorstellen und freigeben lassen.

Die Einführung von Wissensmanagement ist ein Projekt und sollte auch als solches – mit den notwendigen Ressourcen – aufgesetzt werden.

Natürlich kann Wissensmanagement auch gewissermaßen „von unten“ eingeführt werden über einzelne von Bereichen oder Mitarbeitern initiierte Maßnahmen. Diese Maßnahmen entfalten auch in der Regel in einem begrenzten Umfeld ihre Wirkung, doch selten organisationsweit und selten dauerhaft. Um Wissensmanagement nachhaltig einzuführen und das Nutzenpotenzial tatsächlich auszuschöpfen, braucht es eine Wissensmanagement-Strategie, die den Rahmen für die einzelnen Maßnahmen gibt und dafür sorgt, dass diese aufeinander abgestimmt sind und, wo möglich, ineinander greifen. Bestehende Einzelmaßnahmen sollten in diese Strategie, wo sinnvoll, integriert und keinesfalls „übergebügelt“ werden.


Denkaufgabe:

Sehen Sie in Ihrer Organisation solche Einzelmaßnahmen, die in eine umfassende WM-Strategie integriert werden sollten?


Begleiten Sie die Einführung von Wissensmanagement außerdem aktiv durch gezielte Kommunikation und Maßnahmen des Change Management.  Übrigens: Die normativen Ziele aus der Wissensmanagement-Strategie sind ein guter Ansatzpunkt, um mit den Führungskräften Grundsätze einer wissensorientierten Führung zu diskutieren und sie dafür zu sensibilisieren.


Denkaufgabe:

Was zeichnet eine wissensorientierte Führung aus?

Wie würden Sie Führung heute in Ihrer Organisation beschreiben?


Weiterführende Materialien (wenn Sie etwas mehr Zeit investieren wollen):

In der Live Session zum Ende des ersten Moduls im WMOOC 2016 hat Dr. Angelika Mittelmann anregend und anschaulich über ihre Erfahrungen bei der Einführung von Wissensmanagement bei der voestalpine gesprochen. Die relevante Passage hinsichtlich der Einführung und verschiedener Lesson Learned beginnt ab
Min 11:35 (Gesamtdauer 51:01 Min):

Und auch in der Live Session zum Ende des 2. Moduls des WMOOC 2016 ging es mit Gabriele Vollmar um Fragen der erfolgreichen Einführung (Gesamtdauer 49:14 Min):


Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier in der XING-Diskussion, oder (notfalls, wenn kein XING-Account gewünscht) als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren (Gabriele Vollmar und/oder Dirk Liesch).

KI-Unterstützung im Wissensmanagement

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im organisationalen Wissensmanagement kann in mehreren strategischen und operativen Handlungsfeldern erfolgen:

Hinweis: Da sich die KI-Tools sehr dynamisch entwickeln und wir mit dem freien Kursbuch neutral bleiben wollen, nennen wir keine Tool-Beispiele. Aber sicher kennst du bereits zahlreiche KI-Anwendungen.

Wissensidentifikation
Die Analyse von Kommunikationsdaten (z. B. E-Mails, Chats), die automatisierte Erkennung von Expertennetzwerken oder Skill-Mapping durch semantische Analyse von Lebensläufen oder Projektberichten, kann dabei helfen zu erkennen, wo im Unternehmen Wissen vorhanden ist oder fehlt.

Wissenserschließung und -extraktion
Mittels Natural Language Processing (NLP) kann relevantes Wissen aus unstrukturierten Daten gewonnen werden. Außerdem kann generative KI Dokumente automatisch zusammenfassen. Und schließlich kann KI die Klassifikation und Verschlagwortung von Inhalten automatisieren, z. B. um diese Inhalte dann in einem Wiki oder einer Datenbank korrekt abzulegen.

Wissensdokumentation
KI kann dabei unterstützen Wissen systematisch zu erfassen und verfügbar zu machen, z. B. durch die Transkription von Audio, das Erstellen von Texten. So muss bei einem Meeting eigentlich keiner mehr protokollieren.

Wissensverteilung
Über beispielsweise personalisierte Empfehlungssysteme für Inhalte oder interne Chatbots für den interaktiven Wissenszugang wird der schnelle Zugriff auf wichtige Informationen unterstützt.

Wissensnutzung
Ziel ist es Wissen effektiv in Entscheidungen und Prozessen anzuwenden. Dazu können Entscheidungsunterstützung durch KI-gestützte Analysen, die Automatisierung von Routineaufgaben mit Wissensbezug oder die Integration von KI in Workflows beitragen

Wissensbewahrung
KI kann zum Einsatz kommen bei der Identifikation von Wissensverlust-Risiken (z. B. bei Personalabgängen), ebenso wie bei der Unterstützung bei der Nachfolgeplanung und schließlich bei der konkreten Wissenssicherung z. B. indem ein Story Telling einer ausscheidenden Expertin durch KI transkribiert, strukturiert und zusammengefasst, verschlagwortet und schließlich im Wiki an den passenden Stellen einsortiert wird.

Wissensbewertung und -weiterentwicklung
Schließlich kann KI dabei helfen, veraltete Informationen zu erkennen und Vorschläge zur Aktualisierung oder Ergänzung machen. Und nicht nur das, KI kann durch (teilweise kontra-intuitiven) Vorschlägen unsere Kreativität anregen. Hier ein Beispiel aus der Forschung.

Nicht zu vergessen: KI unterstützt im Sinne eines persönlichen Wissensmanagement jedes einzelne Organisationsmitglied und bereichert auch dadurch das organisationale Wissensmanagement.

Die oben aufgeführten Handlungsfelder haben wir durch eine KI in eine Visualisierung transformieren lassen:

erstellt durch KI (Napkin AI)

Herausforderungen bei der Nutzung von KI im organisationalen Wissensmanagement:

Die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) im organisationalen Wissensmanagement bietet große Chancen – etwa bei der Automatisierung von Wissensprozessen, der intelligenten Suche oder der Generierung von Inhalten. Gleichzeitig birgt sie jedoch auch vielschichtige Herausforderungen neben den allgemeinen Risiken:

  • Datenqualität und Datenverfügbarkeit
    KI-Systeme benötigen große Mengen qualitativ hochwertiger Daten. In vielen Unternehmen – insbesondere in KMU – sind relevante Wissensdaten jedoch nicht strukturiert, nicht zentral verfügbar oder nicht ausreichend gepflegt.
  • Technologische Komplexität
    Die Integration von KI in bestehende Wissensmanagementsysteme erfordert oft tiefgreifende technische Anpassungen. Semantische KI-Anwendungen (z. B. intelligente Suchsysteme) sind komplex und benötigen eine sorgfältige Modellierung.
  • Mangel an Fachwissen und Ressourcen
    Viele Unternehmen verfügen (noch) nicht über das nötige Know-how, um komplexe KI-Systeme sinnvoll zu implementieren und zu betreiben.
  • Rechtliche und ethische Fragen
    Der Einsatz von KI wirft Fragen auf zu:
    – Datenschutz (DSGVO),
    – Urheberrecht bei generierten Inhalten,
    – Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen
  • Vertrauen und Akzeptanz
    Mitarbeitende müssen Vertrauen in KI-Systeme entwickeln. Studien zeigen, dass Unsicherheit und Skepsis gegenüber KI häufig sind – insbesondere, wenn die Systeme Entscheidungen treffen oder Inhalte generieren.
  • Fehlende strategische Einbettung
    KI wird oft als isoliertes Tool eingeführt, ohne klare Einbettung in die Wissensstrategie des Unternehmens. Das führt zu ineffizienter Nutzung und fehlender Skalierbarkeit.

Fazit: Der Einsatz von KI im Wissensmanagement erfordert, neben den technischen Voraussetzungen:

  • eine klare Strategie mit Antworten auf rechtliche und ethische Fragestellungen
  • gezielte Qualifizierung der Belegschaft und begleitendes Change Management im Sinne einer sogenannten Augmented Intelligence, dem effektiven Zusammenwirken menschlicher und künstlicher Intelligenz

Die oben genannten Punkte sind eine Zusammenfassung mehrerer Studien:
KIWise: Einsatz- und Akzeptanzanalyse von KI-basierten Wissenszugängen in KMU, Universität Bayreuth & Frankfurt UAS
WIK-Kurzstudie im Rahmen von Mittelstand-Digital
Fraunhofer IAO – Status quo KI in Unternehmen
KI in Unternehmen – Strategien, Trends & Herausforderungen, HS Koblenz


Weiterführende Informationen:

Auswahl an Studien zum Einsatz von KI in Unternehmen:

Studienname Herausgeber Jahr Stichprobe Hauptanwendungsfelder Herausforderungen Link zur Quelle
Status quo Künstlicher Intelligenz in Unternehmen Fraunhofer IAO 2024 Unternehmen in Heilbronn-Franken Effizienzsteigerung, Prozessoptimierung Unterschiede nach Unternehmensgröße, Weiterbildungsbedarf Zur Studie
KI als Wettbewerbsfaktor Institut der deutschen Wirtschaft (IW) 2025 1.038 Unternehmen Datenanalyse, Automatisierung, Kundenservice Fachkräftemangel, Datenschutz, fehlende Strategie PDF
Generative KI in der deutschen Wirtschaft KPMG 2025 653 Entscheider:innen aus 18 Branchen Innovation, Automatisierung, Umsatzsteigerung Ethik, Governance, Mitarbeiterschulung Zur Studie
AI in the Workplace McKinsey 2025 Global Arbeitsplatztransformation, Produktivität Integration, Reifegrad, Veränderungsmanagement Zum Report
KI-Transformation Deloitte 2025 Nicht spezifiziert Strategieentwicklung, Vertrauensaufbau Datenqualität, Change Management, Ethik Zur Studie

Kommentare/Hinweise:
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Handlungsfelder

Die Identifikation potenzieller Handlungsfelder, also „wo in der Organisation stiften wir mit Wissensmanagement (den größten) Nutzen?“, ist ein wesentlicher Bestandteil einer Wissensmanagement-Strategie. Sie beruht auf einer Ist-Analyse der Stärken und Schwächen und bestimmt, gemeinsam mit den Wissensmanagement-Zielen das eigentliche Maßnahmen-Portfolio.

Typische Handlungsfelder sind:

Hinzu kommt als eigenes umfassendes Handlungsfeld:


Denkaufgabe:

Wo sehen Sie – spontan – in Ihrem Kontext / Ihrer Organisation die 3 wichtigsten Handlungsfelder? Warum?

Wo sehen Sie diese bezogen auf Ihr persönliches Wissensmanagement?


 


Kommentare/Hinweise:
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Wissensmanagement IT – Tools / Lösungen

Auf  verschiedenen Wissensmanagement IT-Tools wird in den Unterabschnitten vertieft eingegangen.

Bei der Zuordnung einzelner IT-Lösungen zu den  Bereichen, kommt es zu Überschneidungen, was u.a. mit der Verknüpfung und Vernetzung unterschiedlicher Wissens-Typen (Informations-Typen) zu tun hat, wie in der folgenden Grafik angedeutet:

Wissens-Vernetzung
(zur größeren Darstellung bitte auf die Grafik klicken)

Einige Lösungen passen deshal, oder aufgrund des Funktionsumfangs gleich in mehrere Bereiche. Teilweise lassen sich Tools auch zu unterschiedlichen fachlichen Zwecken einsetzen.

Deshalb erfolgte die Zuordnung teilweise willkürlich, aber nach derzeitigen Überlegungen bestmöglich.


Kommentare/Hinweise:
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Change-Management

Die Einführung von Wissensmanagement bedingt einen mitunter tiefgreifenden Wandel der Organisation und damit auch des Einzelnen:

  • eine neue Strategie, neue Ziele sollen umgesetzt werden
  • Strukturen und Prozesse werden verändert
  • neue Werkzeuge und Systeme werden eingeführt
  • Verhaltensweisen sollen sich verändern

Das Change oder Veränderungsmanagement soll diese Veränderung aktiv begleiten und unterstützen durch:

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer allmählichen Veränderung der Organisations- und Führungskultur.

Weiterführende Materialien, wenn Sie sich näher mit den Grundlagen des Change Management beschäftigen wollen:

  • ausführliche Begriffsdefinition mit zahlreichen Verweisen aus Das Wirtschaftslexikon; nicht einfach zu finden, weil dort unter Management des Wandels

Hilfreich im Change Management ist es, sich die Phasen des Veränderungsprozess bewusst zu machen. Dazu gibt es zahlreiche Modelle, drei der bekanntesten sind:

  • in den 7 Phasen der Veränderung nach Richard K. Streich wird die individuelle emotionale Reaktion auf Veränderung ins Verhältnis gesetzt zum ebenfalls individuellen Eindruck davon, wie kompetent diejenige oder derjenige sich fühlt, mit der veränderten Situation umzugehen (zum Vergrößern auf die Grafik klicken):
    Zum Vergrößern auf die Grafik klicken!
  • das 3-Phasen-Modell nach Kurt Lewin
  • das 8-Stufen-Modell nach John Kotter, hier an einem anschaulichen Beispiel erläutert (Dauer 9:34 Min)

 


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Wissensmanagement-Strategie

Eine Wissensmanagement-Strategie beantwortet die Frage nach dem:

  • Was (Was ist Wissensmanagement für uns?)
  • Wozu (Wozu sollen wir uns hier engagieren?)
  • Warum (Warum beschäftigen wir uns mit Wissensmanagement, investieren wir in dieses Thema?)
  • Wie (Wie und mit welchen Maßnahmen gestalten wir Wissensmanagement und wollen wir die Ziele erreichen?)

Sie liefert eine nachhaltige Legitimation und dadurch Akzeptanz und Motivation für das Wissensmanagement und ist die wesentliche Grundlage für ein Controlling.
Das Controlling liefert wertvolle Anhaltspunkte hinsichtlich der Umsetzung der Strategie und für ein regelmäßiges Strategie-Review. Denn Rahmen- und Umweltbedingungen verändern sich. Eine Wissensmanagement-Strategie sollte daher, wie jede andere Strategie regelmäßig hinterfragt und ggf. angepasst werden:

  • Wurden die Ziele erreicht?
  • Wurde der intendierte Nutzen erzielt?
  • Sind die eingeführten Maßnahmen akzeptiert und wirksam?
  • Sind die Ziele noch passend?

Die Grafik zeigt, aus welchen Elementen sich eine Wissensmanagement-Strategie zusammensetzt:

Elemente einer Wissensmanagement-Strategie
Elemente einer Wissensmanagement-Strategie

MindMap als PDF-Datei: elemente-einer-wissensmanagement-strategie

Die einzelnen Elemente sind jeweils in eigenen Abschnitten auf dieser Website erläutert.

Hinweise zur Erarbeitung einer Strategie bietet der Abschnitt „Wissensmanagement einführen„.

Zusätzliche Materialien (wenn Sie etwas mehr Zeit investieren wollen):

  • Bei den Praxisbeispielen zeigt das Video der Live Session mit Festo,  wie ein Unternehmen ganz konkret das Thema Wissensmanagement strategisch angeht:


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Wirkungsmessung / Controlling

Unter dem Stichwort „Controlling“ können zwei Intentionen gefasst werden, die im Folgenden – der Klarheit halber – getrennt betrachtet werden sollen:

  • die eigentliche Wirkungsmessung der Wissensmanagement-Maßnahmen
  • die Messung / Bewertung des so genannten Intellektuellen Kapitals

Zur Wirkungsmessung im engeren Sinne gehören die Beiträge:

Zur Messung / Bewertung des Intellektuellen Kapitals gehören die Beiträge:


Kommentare/Hinweise:
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IT-Unterstützung

Warum Informationstechnologie (IT) so wichtig ist

Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) ist nicht nur ein Hilfsmittel, sondern eine Triebkraft für Wissenmanagement,  lernende Organisationen und die persönliche Entwicklung, die jedoch ohne den individuellen Vorteil für den einzelnen Menschen den potentiellen Nutzen nicht nachhaltig entfalten kann.

Wenn ITK so eine wichtige Rolle spielt, ist es sinnvoll, sich systematisch damit auseinanderzusetzen, was zu den folgender Themenstruktur geführt hat:

Weiterführende Informationen:

Wer sich kritisch mit dem Thema „digitale Entwicklung“ und den möglichen Folgen der IT-Entwicklung auseinandersetzt, für den ist evtl.  der  folgende Denkanstoß mit einem Blick in die Glaskugel interessant.

Warnung: Auf die Frage: „Ist das Folgende ernst gemeint?“ lautet die Antwort: „Das spielt keine Rolle. Es soll ein Denkanstoß sein, ein Anreiz, allgegenwärtige Wahrheiten zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden.“

Um ein Ziel motiviert zu verfolgen und zu wissen, wo die Reise hingehen soll, ist eine Vision hilfreich. Wie sieht so eine positiveIT-Zukunftsvision aus, in Zeiten in denen Smartphones, Soziale Netzwerke und Web 4.0 nahezu unumstritten sind . Das Video enthält Dirk Liesch’s Zukunftsvision des „Leben 5.0“ (6:58min):Vision Leben 5.0

Die Vision macht deutlich, welche wichtige Rolle Serious Games, Virtualisierung, 3D Entwicklungen, Sensortechniken, Big Data, künstliche Intelligenz, die Optimierung der Mensch-Maschine Schnittstellen, die Cloud und das „Internet of Things“ (IoT) für unsere Zukunft und Sicherheit haben. Es wird klar, wie wichtig es für unsere zukünftige Selbstverwirklichung ist, dass wir heute „nichts zu verbergen haben“, so dass unsere Wünsche (Profile) so genau wie möglich bekannt werden.  Deshalb sollten wir das gegenwärtige Zwischenstadium „2.0 – 4.0“ optimistisch (positiv denkend) unterstützen und nicht als rückwärtsgewandte Bedenkenträger hinterfragen. Fortschritt lässt sich nun mal nicht aufhalten.

In diesem Sinn, viel Freude und Erkenntnisse im Kapitel „IT-Unterstützung“ (des Wissensmanagements und der lernenden Organisation). Hier geht es zur „Einführung“.

Erklärung zur Vision (falls dies für Sie hilfreich ist)

Diese Vision =  Gedankenmodell (inspiriert von der Matrix), hinterfragt den verbreiteten „Nutzen – Evangelismus“, d.h. dass alles was einen tatsächlichen Nutzen für uns Menschen bringt, sinnvoll, gut und erfolgreich ist und sich etablieren und durchsetzen wird. Wie oft wird dieses „Totschlag“-Argument in Zusammenhang mit Smartphones , Social Media, Sozialen Netzen, mit allen „4.0“-Hype-Begriffen, dem Internert der Dinge (IoT – Internet of Things), Big Data u.ä. gebracht? Wie oft wird in diesem Zusammenhang  positives Denken und Optimismus gefordert, und Bedenken werden verteufelt? Wie oft wird die unbekümmerte „Generation – Y“ als leuchtender Fortschritt gefeiert? Zu recht?

Auch ich bin mir nicht sicher, ob meine Kritik der letzten Jahre an einigen IT-Entwicklungen und vor allem deren Nutzung, sowie die darauf beruhende Entscheidung, zuerst die Ethik des Menschen und die Unternehmenskultur (Organisationskultur) ins Zentrum meiner Tätigkeit zu stellen, falsch ist. warum:

Ich glaube an Evolution und damit auch an die Weiterentwicklung von Intelligenz. Was ist wohl die nächste Evolutionsstufe nachdem die menschliche Intelligent an die Grenzen zwischen zwei Ohren stößt?  Kollektive künstliche Intelligenz?  Intelligente Maschinen? Anorganische Intelligenz?

Wenn die allgemein verbreitete „Nutzen-Argumentation“ stimmt, wäre dies tatsächlich eine mögliche Konsequenz. Wir würden aus unseren Nutzenentscheidungen schleichend diese nächste Evolutionsstufe, die der künstlichen Intelligenz erreichen. Wohl ist mir bei dem Gedanken nicht und falls sich diese Evolution schon nicht aufhalten lässt, würde ich diese Stufe gerne erst dann erreichen wollen, wenn abschätzbar ist, wie diese künstliche Intelligenz mit uns Menschen umgehen wird.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob diese Entwicklungsstufe nicht doch wünschenswert für uns Menschen wäre. Es ist bisher nicht absehbar, dass wir einige entscheidende Herausforderungen (z.B. Überbevölkerung, Krieg, Machtmissbrauch, Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeit, ungerechte Spaltung zwischen Arm und Reich,  und Ausbeutung, Vernichtung von Ressourcen, Umwelt und Natur, persönlicher Egoismus usw.) in den Griff bekommen. Die „Matrix“-Vison würde all diese Probleme jedoch lösen. Wir würden darüber diese Probleme mit einem realistisch erreichbaren Entwicklungsschritt innerhalb von ca. 30-90 Jahren selbst lösen können, indem wir uns der von uns geschaffenen künstlichen Intelligenz anvertrauen. Die dazu noch notwendigen technischen Entwicklungen sind inzwischen sehr überschaubar und erreichbar geworden. Technisch wird es also in überschaubarer Zeit machbar sein.

Auch der schleichende Übergang ist nicht ganz unrealistisch. Alle Entwicklungen werden zuerst mit „Notfällen“ begründet.  Stellen wir uns vor:

  • Wir müssen eine ansteckende tödliche Epedemie der Menschheit überstehen. Würden wir uns für einen Zeitraum von einigen Monaten in diese sicheren Boxen mit „virtuellem glücklichen Leben“ legen, um zu überleben?
  • Wir müssen eine Katastrope, z.B. einen Supervulkan überleben, dessen Folgen unsere Erde für 2-5 Jahre in einen Eispanzer hüllt. Wäre diese Box mit der Aussicht, diese 2-5 Jahre im virtuellen Paradies zu leben, eine Option? Schade, dass es danach vielleicht so etwas fantastisches, wie den „Yellowstone“ nicht mehr gibt.
  • Menschen mit Depressionen und akuter Selbstmordgefahr könnten über eine Zeit in diesen Boxen geheilt werden. Ist diese Heilmethode nicht ein medizinischer Meilenstein?
  • Alte gebrechliche Menschen, mit dauerhaften unerträglichen Schmerzen könnten ihre letzten Lebensjahre glücklich und menschenwürdig erleben, wenn sie durch die Box von ihrem Leid befreit werden.
  • Wir wollen zum Mars fliegen, um dort z.B. neue Rohstoffquellen zu erschließen. Wäre die Box nicht etwas um die 1-3 Jahre Flugzeit dorthin (und zurück) positiv zu gestalten? Und was ist mit der öden Umgebung auf dem Mars für die Dauer der Einsatzzeit? Wäre das Paradies in der „Box“ dann nicht die Lösung, die Zeit auf dem roten Planeten erträglich zu gestalten?
  • Die „Box“ wäre der optimale Lernort um effizient und effektiv zu lernen.  Jemand, der über die „Box“ ausgebildet wird, wäre Personen mit „konventioneller Bildung“ weit überlegen. Gäbe es Menschen, die diesen Vorteil für sich oder ihre Kinder nutzen würden?
  • Sozial abgehängte Menschen, die für den Arbeitsmarkt verloren sind (bzw. für die es nach Arbeitslosigkeit oder sozialem Abstieg keine Hoffnung mehr gibt),  verbringen heute schon viel Zeit vor dem Fernseher, stellen aber potentiell eine soziale Sprengkraft dar, die die Stabilität unserer Gesellschaft gefährden. Wären diese nicht gut im „Paradies“ der Box (also im neuen, sozialen und kostengünstigen Harz IV) aufgehoben und glücklich. Käme niemand auf die Idee, die Stabilität unserer Gesellschaft auf solch humane Weise nachhaltig und einfach zu sichern?
  • Wäre diese „virtuelle Realistät“ (wie die Fiktion in der Matrix), in der wir nicht mehr zwischen „realem Leben“ und „virtuellem Leben“ unterscheiden können (also gar nicht mehr selbst erkennen, in welchem wir uns befinden) nicht eine „Superdroge“ aus der irgendwann auch die „normalen“ Menschen nicht mehr raus wollen? Ist der Gedanke so abwegig … sobald die Box „sicher“ scheint.

Persönlich würde ich lieber eine friedliche, freie und gerechte Welt mit max. ca. 2-4 Mrd. Menschen, mit einer intakten Natur und Umwelt und nachhaltigem Leben real erleben.

Die Frage ist: Ist diese Lebensvision durch uns Menschen in der realen Welt zu meistern, oder liegt die letztendlich machbare Lösung der Probleme in der „Box“ und unserem Anvertrauen an eine künstliche Intelligenz? … und einem schleichenden Weg (Evolution) dorthin?

Die „Box“-Vision ist also für mich Drohung und Hoffnung zugleich. Mit beiden Varianten könnte ich letztendlich leben, denn die „restliche Welt und Erde“ hat nicht verdient, dass unsere Spezi „Mensch“ sie vernichtet und zerstört.

Interessante Fragen zum Thema KI und Robotik wirft auch folgendes Video auf:  Künstliche Intelligenz & Robotik – Ist eine KI der nächste Evolutionsschritt?  (9:46 min, LetsDenk)


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Wissensmanagement-Audit

In einem Wissensmanagement-Audit werden in einer breiten Befragung Stärken und Schwächen hinsichtlich des Informations- und Wissensmanagements sowie möglicher Handlungsfelder identifiziert.

Wie genau das geht, erklärt Gabriele Vollmar in diesem Video (Dauer 8’01 Min):


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SMARTe – Ziele

Grundlage einer Wissensmanagement-Strategie sind die Ziele. Diese sollten möglichst konkret und SMART sein. SMART steht dabei für:

  • Spezifisch
  • Messbar
  • Attraktiv oder angemessen oder aktiv beeinflussbar
  • Realistisch
  • Terminiert

Wissensmanagement-Ziele sollten sich von den Zielen der Organisation ableiten, denn Wissensmanagement ist kein Selbstzweck.

In Anlehnung an das St. Gallener Management-Modell können Ziele unterteilt werden in:

  • strategische Ziele
    langfristige Ziele mit einem Planungshorizont von in der Regel 5 Jahren
  • operative Ziele
    mittel- und kurzfristige Ziele mit einem Planungshorizont von 1-3 Jahren
  • normative Ziele
    sind auf die eher langfristige Veränderung herrschender Normen, also der Organisationskultur ausgerichtet. Diese sind für das Wissensmanagement besonders wichtig, weil die Einführung von Wissensmanagement oft mit einer kulturellen Veränderung einhergeht, z. B. der Entwicklung einer Grundhaltung des so genannten Herrschaftswissens hin zu einer Haltung des Wissen-Teilens.
Ziele und Nutzenerwartungen
Ziele und Nutzenerwartungen (zur größeren Darstellung auf die Grafik klicken)

Grafik als bearbeitbare PowerPoint-Folie: Ziele und Nutzen

Wissensmanagement-Ziele sollten möglichst konkret und, vor allem auf der operativen Ebene, messbar formuliert sein. Sie sind außerdem verbunden mit Nutzenerwartungen. Eine klare Benennung und Formulierung dieser Nutzenerwartungen leistet einen wichtigen Beitrag zur Messbarkeit, zum anderen sind sie wichtig für die Akzeptanz von Wissensmanagement durch die Mitarbeiter und das Management.

Nutzenerwartungen sollten aus Sicht der Organisation, aber auch aus Sicht des einzelnen Mitarbeiters formuliert werden. Denn Aufwände für Wissensmanagement liegen auch beim Mitarbeiter, sodass diese, soweit wie möglich, durch einen ebenfalls individuellen Nutzen des Mitarbeiters gerechtfertigt werden sollten.


Denkaufgabe:

Formulieren Sie jeweils 1-2 strategische, operative und normative SMARTe Ziele für Ihre Organisation sowie die damit verbundenen Nutzenerwartungen!
Oder gerne auch für Ihr persönliches Wissensmanagement, denn auch das braucht klare Ziele!


 


 

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