Community-Pflege / Community-Management bei der DGQ e.V

Community-Pflege / Community-Management bei der DGQ e.V

Dr. Christoph Koenig und Stefan Ritter (DGQ e.V., Community Manager) berichten im folgenden Video über Ihrer praktischen Erfahrungen beim Aufbau, der Pflege und dem Wachstum der Communities (Fachkreise) bei  der Deutschen Gesellschaft für Qualität (inkl. Fragen und Antworten). Ein sehr interessantes Video zur Umsetzung von „Communities of Practice“ (CoP). Dauer 65:40 min:

Index zum Video:

  • 00:00 min: Begrüßung, Vorstellung
  • 01:56 min: Einleitung
  • 05:15 min: Fachkreise
  • 06:04 min: Organisation der Fachkreise
  • 07:30 min: Teambildung in den Fachkreisen
  • 08:53 min: Verteilung der Ergebnisse (Stories)
  • 10:16 min: zum Entwicklungsweg
  • 12:47 min: Wie werden die User-Stories bei den Ergebnissen verwendet?
  • 15:16 min: Wie ist das mit den Fachkreisen losgegangen und wie haben sie sich entwickelt?
  • 25:12 min: Wie bekommt man die Experten dazu Themen auch für zwei Stunden Zuarbeit passend zu stückeln?
  • 29:58 min: Wie Kommunizieren die Teilnemer eines Fachkreises miteinander?
  • 32:14 min: Lizenzmodell für die DGQ Fachkreise
  • 36:49 min: Was sind ihre typischen Aufgaben als Community Manager und welchen Zeitumfang erfordert das?
  • 48:48 min: Wie bekommt man die (Organisations-)Kultur entwickelt?
  • 55:53 min: Wie bekommen wir die Leute an Bord, die wir brauchen?
  • 61:02 min: Was sind Ihre größten Herausforderungen für die nächsten zwei Jahre?

Wissensmanagement-Modelle

Es gibt im Wissensmanagement zahlreiche Modelle. Warum ist es auch jenseits einer eher akademisch-theoretischen Beschäftigung mit Wissensmanagement nützlich, sich mit einem oder mehreren Modellen auseinanderzusetzen?

  • Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Realität und kann daher komplexe Sachverhalte (Was ist Wissensmanagement?) deutlich machen.
  • Es kann dabei helfen, ein gemeinsames Verständnis – im WM-Projektteam, in der Organisation, auf Ebene der Entscheider –  herzustellen.
  • Es kann Orientierung bieten (klare Struktur o.ä.).
  • Es kann dabei helfen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren, z. B. in der Entwicklung eines WM-Konzepts.
  • Es kann konkret bei der Stärken-Schwächen-Analyse unterstützen.
  • Es kann dabei helfen, das eigene spezifische Wissensmanagement für andere nachvollziehbar darzustellen.
  • Es kann dabei helfen, Wissensmanagement an andere Themen in der Organisation anzubinden, z. B. Prozessmanagement, Qualitätsmanagement, Innovationsmanagement.

Weitere grundlegende Überlegungen zu Nutzen, aber auch Grenzen von Modellen im Wissensmanagement bietet das Kapitel 4.1. in diesem Studientext von Gabi Reinmann.

Im Folgenden werden einige ausgewählte Wissensmanagement-Modelle näher erläutert:

  • Bausteine-Modell nach Probst
  • Potsdamer Modell nach Gronau
  • Wissenstreppe nach North
  • Modell der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM-Modell)
  • Münchner Modell nach Reinmann/Mandl
  • SECI-Modell oder Wissensspirale nach Nonaka und Takeuchi
  • MOT – Modell (bzw. TOM)
  • 3-Säulen-Modell
  • Wissensgarten nach Vollmar

Denkaufgabe:
Nachdem Sie sich mit den verschiedenen Modellen beschäftigt haben, überlegen Sie:
  • Worin unterscheiden / ähneln sich die vorgestellten Modelle?
  • Wo liegen deren jeweilige Stärken und Schwächen?
  • Welches dieser Modelle würde für meinen Kontext / meine Organisation am besten passen? Warum?

In der Live Session des WMOOC 2016 hat Dr. Angelika Mittelmann unter anderem auch über Ihre eigenen Praxiserfahrungen bei der Einführung von Wissensmanagement gesprochen und darüber, inwieweit Wissensmanagement-Modelle hier von Nutzen sein können. Die relevanteste Passage zum Einsatz von Modellen findet sich ab Min 4:07 bis ca. Min 11:35 im Video (Gesamtdauer 51:01 Min):


Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier in der XING-Diskussion, oder (notfalls, wenn kein XING-Account gewünscht) als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren (Gabriele Vollmar und/oder Dirk Liesch).

Wissenstreppe

Die Wissenstreppe von Klaus North erläutert anschaulich, wie Daten, Informationen und Wissen sowie schließlich Können, Handeln und Kompetenz zusammenhängen bzw. aufeinander aufbauen. Sie setzt dies in Beziehung zu einem Modell für operatives Wissensmanagement – quasi bottom-up ausgehend von dem Management der Daten und Informationen – und strategischem Wissensmanagement, das quasi top-down eine Sichtweise ausgehend von der Kompetenz und damit der Wettbewerbsfähigkeit als Ziel nimmt.

In diesem Video erläutert Dr. Angelika Mittelmann (7:18 min) die Wissenstreppe anhand eines „echten“ Modells:

„Die Wissenstreppe 4.0 – Wissensmanagement im digitalen Wandel“

Prof. Klaus North erläutert und reflektiert in dieser Live-Session des WMOOC 2020, inwieweit die Wissenstreppe angepasst werden muss, um einem modernen digitalen Wissensmanagement zu genügen und er beantwortet die Fragen der Teilnehmer dazu. Die Wissenstreppe selbst wird ebenfalls in diesem Video zu Anfang sehr anschaulich vorgestellt (Dauer: 63:34 min):

Index zum Video:

  • 0:00 min : Begrüßung & Vorstellung
  • 0:33 min : Grundlagen der Wissenstreppe
  • 3:16 min : Was ist Wissen
  • 8:55 min : Nutzen des Wissens
  • 13:21 min: Was ist die wichtigste Stufe der Wissenstreppe?
  • 14:50 min: Was macht uns einzigartig
  • 16:52 min: Wie müssen wir unsere Organisation entwickeln
  • 17:46 min: explizites / implizites Wissen
  • 19:53 min: Aufgaben und Instrumente des Wissensmanagements
  • 22:19 min: Gesamtkonzept Wissensmanagement
  • 25:14 min: Wissenstreppe & Digitalisierung
  • 28:28 min: Collaborative Intelligence
  • 31:07 min: Wie lernt die Organisation
  • 32:51 min: „Single Loop“ Wissensmanagement
  • 35:47 min: „Double-Loop“ Wissensmanagement
  • 37:07 min: „Triple-Loop“ Wissensmanagement
  • 38:04 min: Phasen der Wissensproduktion
  • 39:41 min: Literatur-Empfehlungen
  • 40:14 min: Beginn Fragen & Antworten
  • 40:35 min: Ist der Wissensmanager nicht auch aufgefordert Dinge in der Organisation kritisch zu hinterfragen?
  • 43:06 min: Wie erreicht man ein Matching zwischen interen und externen Zielen und Werten?
  • 45:10 min: „Zeichen-Information“ – was baut wirklich aufeinander auf?
  • 47:57 min: Ist die „Block chain“ nicht eher „Information“ statt Kompetenz?
  • 49:21 min: Was ist nun die wichtigste Stufe der Wissenstreppe?
  • 51:28 min: Die Entwicklung autonomer Systeme ist von der Rechenleistung abhängig ?
  • 53:13 min: Welche Störungen können auf der Ebene des Führens mit Zielen und Kompetenzen in Bezug mit Wissensmanagement eintreten, aus Sicht der Mitarbeiter betrachtet?
  • 55:04 min: Wie verhindert man, dass es bei „open innovation platforms“ immer wieder beim „Urschleim“ beginnt?
  • 57:36 min: Stimmt es, dass Wissen über die Videokonferenz- Plattformen nur ungenügend weitergegeben wird?
  • 1:00:51 min: Gibt es Beispielkalkulationen zur „Rendite“ bzw. Kosteneinsparungen durch die Investition in Wissensmanagement, die man nutzen kann, um andere dafür zu gewinnen?
  • 1:02:27 min: Verabschiedung

Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier in der XING-Diskussion, oder (notfalls, wenn kein XING-Account gewünscht) als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren (Gabriele Vollmar und/oder Dirk Liesch).

Bausteine-Modell

Das Bausteine-Modell nach Probst et al. [Vgl. Probst, G. et al. (1998 ) Wissen managen. Frankfurt] hat sich – zumindest im deutschsprachigen Raum – in Organisationen am weitesten verbreitet. Zum einen mag das daran liegen, dass es das erste Modell in deutscher Sprache im Wissensmanagement überhaupt war, zum anderen aber vor allem daran, dass es eine klare und gut verständliche Struktur aufweist und durch den prozessorientierten Ansatz einfach anschlussfähig in vielen Organisationen ist.

Das Modell wird von Gabi Reinmann in ihrem Studientext im Abschnitt 4.2.1 kurz und gut verständlich erläutert, einschließlich einer kritischen Bewertung.

Eine kurz gefasste Erläuterung bietet auch dieses Video (Dauer 6:00 Min)  von Gabriele Vollmar:


Kommentare/Hinweise:
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3 – Säulen Modell

Das 3-Säulen Modell kann als „Adlerperspektive“ auf die Wissensmanagement- Aktivitäten einer Organisation eingesetzt werden. Es ist sehr praxisnah auch für kleine Organisationen. Es ist als Ergänzung zu bestehenden Wissensmanagement-Modellen gedacht, die jeweils mindesten eine dieser 3-Säulen nicht ausreichend berücksichtigen.

Ohne die ädequate Berücksichtigung aller drei Säulen dieses Modells überleben Wissensmanagement-Projekte in der Praxis meist nicht. Die Stärke liegt in der Einfachheit:

„Messen“ – „Machen“ – „Wohlfühlen“

lässt sich als grundlegende „Checkliste“ im „Hinterkopf“ behalten, genauso wie die Bedeutung, die dahinter steckt:

  • Messen: Wenn eine Wissensmanagement Strategie oder auch nur eine Einzelmaßnahme nicht nachweisen kann, dass der jeweilige Nutzen über dem Aufwand liegt, wird sie auf Dauer nicht überleben, weder in einer Organisation noch privat. Deshalb gehören zu einer Wissensmanagement-Aktivität, entsprechende Maßnahmen zum Messen des Gewinns (Nutzen – Aufwand). Sowohl die Entscheidung für Maßnahmen, als auch eine entsprechende Adaption/Anpassung oder auch Strategieanpassungen benötigen eine geeignete Steuerung/Leitung/Führung. Dafür steht die Säule des „Messens & Steuerns“. Wie dies qualitativ oder quantitativ möglich ist und welche Ansätze, Vorgehensweisen, Modelle und Kennzahlen dazu gewählt werden, ist spezifisch für die spezielle Aktivität.  Auf jeden Fall muss für Projekte, Maßnahmen, Aktivitäten klar sein, wie der „Gewinn“ gemessen wird und welcher Gewinn erzielt werden soll.
  • Machen & Steuern: Dies ist die eigentliche Wissensmanagement Aktivität: z.B. die Strategie, das Projekt, die neue Unternehmenssuchmaschine, die Maßnahmen zur Unternehmenskultur, die  Entwicklung der lernenden Organisation usw.. Die meisten klassischen theoretischen Wissensmanagement-Modelle der 90iger Jahre konzentrieren sich ausschließlich oder hauptsächlich auf diese Säule.
  • Wohlfühlen: Die beteilgten bzw. betroffenen Menschen dieser Wissensmanagement – Aktivität müssen sich damit wohlfühlen, sonst funktioniert diese Aktivität nicht nachhaltig.  Deshalb muss für die Aktivität bekannt sein, von welchen Menschen der Erfolg der Aktivität abhängt und dass die sich mit dieser Aktivität, wenn sie zielgerecht umgesetzt ist, wohlfühlen. Anderenfalls sind Rahmenbedingungen zu schaffen, dass dieses Wohlfühlen gewährleistet ist. „Wohlfühlen“ bedeutet, die Personen empfinden einen persönlichen Nutzen für sich, so dass sie (ggf. nach Einarbeitung) gerne und freiwillig die entsprechende Maßnahme mitmachen, weil sie diese auch für sich selbst als sinnvoll und vorteilhaft empfinden.

Drei Fragen reichen, um schnell die Überlebensfähigkeit und den potentiellen Erfolg oder Mißerfolg eines Wissensmanagement – Projekt abschätzen zu können:

  • Was wird gemacht?
  • Wie wird gemessen und gesteuert?
  • Wiso fühlen sich die Beteiligten dabei wohl?

Die Adlerperspektive des 3-Säulen Modells lässt sich für jedes Wissensmanagement-Projekt konkretisieren, wobei es mit jeweils für die konkrete Aktivität passenden anderen Wissensmanagement Modellen kombiniert werden kann.

Beispiel zur Kombination mit anderen Wissensmanagement-Modellen:

Stellen Sie sich diesen 3-Säulen Tempel mit  „den Wissensbausteinen“ als Querbalken des Daches auf einem kleinen Hügel in einem „Wissensgarten“ in „München“ vor, von dem eine „Wissenspirale“ wie Rauch aufsteigt. Den Hügel hinauf führt eine „Wissenstreppe“ mit 7 Stufen mit einem „Treppenlift“ (Technik) daneben, auf dem eine Person (Mensch) sitzt, während eine andere die Treppe hinaufgeht.  Neben der Treppe steht ein Wegweiser (Organisation).

und schon haben Sie sieben (wichtige) Wissensmanagement-Modelle kombiniert, die für eine ganze Reihe von Aktivitäten einen guten Grundstock bilden.

  • 3-Säulen-Modell: Tempel
  • Bausteine-Modell nach Probst: Querbalken des Tempels
  • SECI-Modell/Wissensspirale: „Rauch“-Spirale aus dem Dach des Tempels
  • Wissensgarten: Garten/Park in dem der Tempel steht
  • Münchner-Modell: München als Ort
  • Wissenstreppe nach North: Treppe den Hügel hoch
  • TOM / MOT – Modell (Mensch -Organisation-Technik): Treppenlift, Wegweiser, Personen

Wer gerne „Communities“ (oder „Communities of Practice“ – CoP) mit im Bild haben möchte, könnte die Personen auf Treppe und Lift weglassen und dafür drei Personen um ein Grill auf der Blumenwiese neben der Treppe am Fuß des Hügels sehen ;-).

Manchmall stellt sich die Frage, ist „Wohlfühlen“ der richtige Begriff. Ich denke, ja, denn: Wann fühlt man sich wohl?  In einer passenden Unternehmenskultur, in der Mann/Frau motiviert ist und Spaß und Freude an der Arbeit hat. Dies Begriffe führen dann wieder noch weiter in die Tiefe,  wie selbstbestimmt, partnerschaftlich etc. die dann auch schnell wieder fragwürdig werden, wenn unterschiedliche Persönlichkeitstypen berücksichtigt werden müssen, was in der Praxis immer der Fall sein sollte. Wohlfühlen passt aber auch für das persönliche Wissensmanagement – ohne Kontext einer Organisation (Unternehmen, Verwaltung etc.). „Wohlfühlen“ bedeutet auch, das die eigene Sinnhaftigkeit (der persönliche Nutzen) für die beteiligten/betroffenen Personen gegeben ist. Deshalb ist „Wohlfühlen“ ein geeigneter Adlerbegriff.

Die bildliche uns sprachliche Darstellung über „tragende Säulen“ ist in vielen Lebens- und Managmentbereichen populär und wird auch teilweise im Wissensmanagement verwendet.  Hier finden Sie eine übersichtliche Sammlung zu „Säulen des Wissensmanagements“ (DACH-KM Wiki)


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Wissensmanagement als Querschnittsdisziplin

Wissensmanagement ist eine Querschnittsdisziplin, die sowohl alle Bereiche einer Organisation berührt, als auch das persönliche und private Leben. Das liegt in der grundlegenden Natur des Wissens.

Demzufolge sollte intelligenter Umgang mit Wissen nicht nur ein wichtiges Thema in allen Management-Disziplinen sein, sondern in allen Abteilungen und bei allen Mitarbeiterinnen einer Organisation, egal ob Unternehmen, Verwaltung , Verein oder Handwerk.

Damit ist es vergleichbar mit grundlegenden Querschnittsaufgaben, wie Arbeitssicherheit, Gesundheitsmanagement oder auch Qualitätsmanagement.

Seit Ende 2014, spielt Wissensmanagement im Zusammenhang mit dem Qualitätsmanagement eine größere Rolle, da diesbezügliche Anforderungen in die ISO 9001:2015 aufgenommen wurden. Dieses Spezialthema wird unter „Wissensmanagement im Qualitätsmanagement (ISO 9001:2015)“ separat behandelt.

Wo sollte Wissensmanagement in der Organisation positioniert werden?

als:

  1. Stabsabteilung mit einem „Chief Knowledge Officer“ (CKO)
  2. eigener Bereich „Wissensmanagement“ , wie Qualitätsmanagement oder Arbeitssicherheit
  3. Teil des Qualitätsmanagement
  4. als Teil der Personalentwicklung
  5. dezentral verteilt in den Bereichen als „Experten Netzwerk“ mit gewählten Koordinatorinnen.

???


Denkaufgabe:

Wo und wie würden Sie Wissensmanagement in Ihrer Organisation positionieren (institutionalisieren), um der Querschnittsrolle gerecht zu werden? Warum?


Sicherlich hängt die individuelle Lösung von der Organisations-Größe ab. Auch Organisationsstruktur und die Kultur spielen für die Entscheidung eine Rolle.

1)  Für eine Stabsabteilung mit CKO spricht (sofern die Organisation groß genug dafür ist), dass die erfolgreiche Umsetzung von Wissensmanagement Maßnahmen stark davon abhängt, dass sich die Unternehmensführung sowohl eindeutig dazu bekennt, das Thema aktiv unterstützt und selber vorlebt. Eine Stabsabteilung macht Bedeutung des Themas deutlich.

2) Für einen eigenen „Wissensmanagement“ Bereich spricht evtl. das Vorhandensein von eigenen Bereichen für Qualitätsmanagement oder Arbeitssicherheit. Wissensmanagement würde damit organsiatorisch auf Augenhöhe zu diesen Themen gestellt.

3) Für die Entscheidung als Teil des Qualitätsmanagement könnte sprechen: Die neue ISO 9001:2015 fordert Wissensmanagement Maßnahmen innerhalb des Qualitätsmanagements. Wenn Wissensmanagement prozessorientiert entlang der Prozesse entsprechend der ISO 9001 betrachtet wird, könnte diese QM Zuordnung des Themas evtl. in Frage kommen.

4) Wissensmanagement als Teil der Personalentwicklung könnte begründet sein, da Wissensmanagement auch zum Ziel hat, eine „Lernende Organisation“ zu schaffen. Das impliziert auch, die natürliche Zusammenführung von Lernen/Qualifizierung/Weiterbildung und Wissensmanagement. Außerdem hat der Umgang, Weitergabe und Erwerb von Wissen zentral mit Menschen (Personal) zu tun und könnte aus diesen Gründen Thema der Personalabteilung sein.

5:) Dezentral verteilt als „Experten – Netzwerk“ könnte u.a. in eine Organisation mit sehr flacher flexibler Hierarchie, in der Selbstorganisation einen höheren Stellenwert einnimmt. Dabei wären in dem Netzwerk Mitarbeiterinnen aus allen Unternehmensbereichen mit vertreten und diese könnten den Koordinator und dessen Stellvertreterin regelmäßig aus ihren Reihen wählen.

Die vielfach historisch gewachsene Positionierung in IT-Abteilungen (z.B. weil Wissensdatenbanken, Intranets und ähnliche IT-Lösungen durch diese aufgebaut wurden), gilt für die langfristige strategische Entwicklung des Wissensmanagement für ungünstig, da IT nur einen Teil der Wissensmanagement-Thematik abdecken kann.


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Potsdamer Modell

Das Potsdamer Modell nach Gronau et al. [vgl. Gronau, N. et al. (2009) Wissen prozessorientiert managen. Methoden und Werkzeuge für die Nutzung des Wettbewerbsfaktors Wissen in Unternehmen. München] wird teilweise aus Weiterentwicklung oder Erweiterung des Bausteine-Modells nach Probst bezeichnet. Wie dieses unterteilt es den Umgang mit Wissen in einzelne Wissensprozesse, die jedoch leicht von den Probstschen Bausteinen abweichen. Die wesentliche Erweiterung besteht allerdings in der zusätzlichen Berücksichtigung der Randbedingungen, der Akteure und der Reichweite. Die Reichweite gibt an, auf wen oder was das Wissensmanagement konkret einwirkt, z. B. auf eine einzelne Aktivität, auf einen / mehrere Prozesse oder auf ein Netzwerk.

In diesem Artikel wird das Modell kurz umrissen und grafisch dargestellt.


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GfWM-Modell

Das Wissensmanagement-Modell der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (GfWM) orientiert sich als Prozessmodell am Qualitätsmanagement-Modell der EFQM (European Foundation for Quality Management), das wiederum auf den Total Quality Ansatz (TQM) zurückgeht, und verbindet diesen mit der Vorstellung der Lernenden Organisation.

Unterschiedliche Materialien, darunter ein ausführliches White Paper, sowie eine frei verfügbare Grafik zum Modell finden sich hier auf der Website der GfWM. Simon Dückert, einer der Autoren des Modells, hat es erstmal auf der KnowTech 2008 vorgestellt:

 

Im Jahr 2013 hat Sebastian Peneder eine Version 2.0 des Modells für den spezifischen Kontext Projektmanagement entwickelt und in den GfWM THEMEN 6 (S. 7-17) vorgestellt.


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Münchner Modell

Das so genannte Münchner Modell wurde von Gabi Reinmann und Ernst Mandl 2001 an der Ludwig-Maximilian-Universität München entwickelt. Es betont den Aspekt des Lernens, sowohl des individuellen als auch des organisationalen, und versucht Wissensmanagement zwischen den beiden Polen ‚Mensch‘ auf der einen und ‚Technik‘ auf der anderen Seite zu verorten.

Ausführlich dargestellt wird das Modell einschließlich einiger grundlegender Begriffsdefinitionen in einem Forschungsbericht von Gabi Reinmann aus dieser Zeit.


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