Archiv der Kategorie: Change-Management

Change-Management

Die Einführung von Wissensmanagement bedingt einen mitunter tiefgreifenden Wandel der Organisation und damit auch des Einzelnen:

  • eine neue Strategie, neue Ziele sollen umgesetzt werden
  • Strukturen und Prozesse werden verändert
  • neue Werkzeuge und Systeme werden eingeführt
  • Verhaltensweisen sollen sich verändern

Das Change oder Veränderungsmanagement soll diese Veränderung aktiv begleiten und unterstützen durch:

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer allmählichen Veränderung der Organisations- und Führungskultur.

Weiterführende Materialien, wenn Sie sich näher mit den Grundlagen des Change Management beschäftigen wollen:

  • ausführliche Begriffsdefinition mit zahlreichen Verweisen aus Das Wirtschaftslexikon; nicht einfach zu finden, weil dort unter Management des Wandels

Hilfreich im Change Management ist es, sich die Phasen des Veränderungsprozess bewusst zu machen. Dazu gibt es zahlreiche Modelle, drei der bekanntesten sind:

  • in den 7 Phasen der Veränderung nach Richard K. Streich wird die individuelle emotionale Reaktion auf Veränderung ins Verhältnis gesetzt zum ebenfalls individuellen Eindruck davon, wie kompetent diejenige oder derjenige sich fühlt, mit der veränderten Situation umzugehen (zum Vergrößern auf die Grafik klicken):
    Zum Vergrößern auf die Grafik klicken!
  • das 3-Phasen-Modell nach Kurt Lewin
  • das 8-Stufen-Modell nach John Kotter, hier an einem anschaulichen Beispiel erläutert (Dauer 9:34 Min)

 


Kommentare/Hinweise:
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Organisations- und Führungskultur

Die Organisationskultur ist bei der Einführung von Wissensmanagement sowohl wichtige Rahmenbedingung als auch eigenes Handlungsfeld, d.h. Ziel von Veränderung. In beiden Fällen spielt die Führung eine entscheidende Rolle. So identifizieren Wong und Aspinwall in ihrer Studie aus 2005 (siehe Beitrag zu Erfolgsfaktoren) die Rolle der Führungskraft als wichtigsten Erfolgsfaktor für ein erfolgreiches Wissensmanagement.

Das aus dem Beitrag „Handlungsfeld – Organisationskultur“ schon bekannte Erklärvideo „Wissenskultur“ zeigt ab Minute 7 (Gesamtdauer 9:44 Min), wie die Führung die Wissenskultur beeinflusst und bewusst gestalten kann:

Der Europäische Leitfaden zur erfolgreichen Praxis im Wissensmanagement behandelt in Kapitel 2 ausführlich den Zusammenhang von Kultur und Wissensmanagement.

Mögliche Trigger die Kultur in der eigenen Organisation zu thematisieren und dafür zu sensibilisieren sind z. B.:

  • Die normativen Ziele aus der Strategie sind ein guter Ansatzpunkt, um mit Führungskräften Grundsätze einer wissensorientierten Führung zu diskutieren und sie dafür zu sensibilisieren.
  • Die (gemeinsame) Entwicklung der Mission für die Rollen im Wissensmanagement (siehe Video zu Governance).
  • Die (gemeinsame) Entwicklung einer Vision für das Wissensmanagement.
  • Eine interne Erhebung zur Wahrnehmung der eigenen Kultur. (Vorschlag eines möglichen Fragebogens: Fragebogen Organisationskultur
  • Die Diskussion von externen Erhebungen und Studien, z. B. der Studie Ruf nach Freiheit von  Hays, der ZukunftsAllianz Arbeit & Gesellschaft e. V. (ZAAG) und der Gesellschaft für Wissensmanagement e. V. (GfWM).
  • Die Diskussion inspirierender Beispiele, z. B. durch die interne Vorführung des Films Augenhöhe, in dem Unternehmen mit einer offenen, partizipativen Kultur vorgestellt werden.

Denkaufgabe:

Was könnten (hervorgerufene) Anlässe / Trigger sein, um das Thema „Kultur“ in Ihrer Unternehmung zu einem Thema zu machen?



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Motivation und Anreizsysteme

Wissensmanagement lebt vom Mitmachen, davon, dass Wissensträger ihr Wissen teilen, das Wissen von anderen nutzen und weiterentwickeln. Diese Wissensprozesse können nicht erzwungen werden, sie sind nicht messbar und dadurch nicht von außen direkt kontrollier- und steuerbar. Letztendlich beruht Wissensmanagement auf der Freiwilligkeit der Akteure. Damit rücken die Themen Motivation und Anreize in den Fokus.

Recht ausführlich betrachtet dieser Arbeitsbericht von Bernd Jahnke et al. aus dem Bereich Wirtschaftsinformatik der Universität Tübingen verschiedene Anreizsysteme zur Verbesserung der Wissensteilung in Unternehmen . Lesenswert sind vor allem Kapitel 4 und 5 in denen die folgenden Anreizsysteme vorgestellt und kritisch bewertet werden:

  • Wissensmarktmodell
  • Bonussysteme
  • Management by Knowledge Objectives

Um Motivierung zur Wissensteilung geht es auch in diesem Video (Dauer 4:18 Min). Unter anderem wird hier der Einfluss von Social Media-Werkzeugen betrachtet:


Denkaufgabe:

Laut Peter Drucker ist jeder in der Wissensgesellschaft ein Freiwilliger.
Überlegen Sie: Was motiviert Freiwilligkeit? Wie können diese Motivationsfaktoren fürs Wissensmanagement genutzt werden.

Keine Lösung, aber einige Gedanken dazu gibt es hier


Denkaufgabe 2 (wenn Sie Lust haben):

Warum schafft es Ben Affleck vermutlich hier in Boiler Room (Dauer 4 Min, leider kurzer Werbevor- und Nachspann) nicht aus diesen neuen Mitarbeitern ein Team zu formen, in dem offen Wissen geteilt, gemeinsam gelernt und Wissen gemeinsam weiter entwickelt wird?


 

Weiterführende Materialien, wenn Sie sich mit den Grundlagen von Motivation und Anreiz beschäftigen wollen:

  • Definition „Motivation“ einschließlich der Unterscheidung „extrinsisch“ versus „intrinsisch“ aus der Online-Enzyklopädie für Psychologie und Pädagogik
  • Definition „Anreizsystem“ aus dem Gabler Wirtschaftslexikon
  • Und noch ein kurzer Artikel darüber, dass Sinn Mitarbeiter am stärksten motiviert


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Marketing und (Projekt-)Kommunikation

Oft wird der Begriff Change Management synonym verwendet für die Planung und Umsetzung begleitender Kommunikations- und Marketing-Maßnahmen. Diese sind in der Tat ein wichtiger Bestandteil des Change Management.

Dazu kann gehören:

  • Workshops in allen Bereichen, um den Mitarbeitern die Wissensmanagement-Strategie vorzustellen und sie für den Umgang mit Wissen zu sensibilisieren
  • Workshops mit den Führungskräften, um diese für wissensorientierte Führung zu sensibilisieren
  • Regelmäßige Berichte im Intranet, der Mitarbeiterzeitung oder einem eigenen News Flash über aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt
  • Kommunizieren von Erfolgsstories
  • Integration von Wissensmanagement als Thema in die Einarbeitung neuer Kollegen
  • Verwenden eines sprechenden Namens, Claims, Logo für das Wissensmanagement. Beispiele aus Unternehmen
    • „YETI – Yesterday’s Experience, Tomorrow’s Improvement“ als Name für das Wissensmanagement
    • „Wir sind die Wissenslogistiker“ als Claim für das Wissensmanagement bei einem Anbieter von Intralogistik-Lösungen
  • Poster mit der Wissensmanagement-Vision, den Missionen der einzelnen Rollen (mehr zu den Rollen im Video Governance)
  • usw.

Eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung des Kommunikationsplans ist die Wissensmanagement-Strategie, welche die Ziele und damit Botschaften liefert, und das Maßnahmen-Portfolio mit entsprechendem Umsetzungsplan, der das zeitliche Gerüst vorgibt.

Hier ein konkretes Beispiel eines Kommunikationsplans aus einem Unternehmen, das 2015/16 Wissensmanagement am Hauptstandort eingeführt hat und für 2017/18 den Roll-out in die internationalen Niederlassungen plant:

Change Management und Roll-out Plan
Change Management und Roll-out Plan

Hier ein Template für einen Kommunikationsplan als Arbeitsmittel: Template Kommunikationsplan


Denkaufgabe:

Was könnte ein inspirierender Name oder Claim für Ihr Wissensmanagement sein?


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