Bei der Definition des Maßnahmen-Portfolios, also der Auswahl der für das eigene und spezifische Wissensmanagement passenden Maßnahmen, gilt es zwei Herausforderungen zu bewältigen:
- sich überhaupt erst einen Überblick über die Fülle an möglichen Werkzeugen und Methoden verschaffen
- die „richtigen“ auswählen
Überblick über den Werkzeugkoffer:
Um sich einen Überblick zu verschaffen, empfiehlt es sich, den „Wissensmanagement-Werkzeugkoffer“ auf irgendeine Art zu strukturieren, die für das eigene Wissensmanagement passt und sich auch in der Organisation gut kommunizieren und darstellen lässt. Zum Beispiel:
- entlang der Wissensprozesse aus dem Bausteine-Modell oder dem Potsdamer Modell
die Methoden-Sammlung dieses online Lehr- und Lernbuches folgt übrigens dieser Idee einer Strukturierung nach Wissensprozessen - entlang der Phasen aus dem SECI-Modell
- entlang der Gestaltungsfelder aus dem Wissensgarten oder dem 3-Säulen-Modell
- entlang definierter (generischer) Anwendungsszenarien / Handlungsfeldern (Problem-Lösung)
Die Lösungsbox des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projektes ProWis bietet unterschiedliche Sortier- und damit Zugangsmöglichkeiten zu den 50 dort dargestellten Werkzeugen:
- entlang der WM-Kernaktivitäten (entspricht 4 Wissensprozessen)
- entlang WM-Gestaltungsfeldern
- entlang der 3 Dimensionen des TOM-Modells (bei uns MOT genannt)
- entlang der 3 Kapitalarten des Intellektuellen Kapitals
- entlang einer Liste möglicher Praxisprobleme (Handlungsfelder)
Eine weitere sehr interessante Möglichkeit der Orientierung bietet der so genannte semantische Raum von Dr. Angelika Mittelmann, deren Buch „Werkzeugkasten Wissensmanagement“ viele Werkzeug- und Methoden beschreiben bietet und gemäß dieses semantischen Raums aufgebaut ist.
Warum kann eine solche Sortierung in der Praxis hilfreich sein? Zum einen unterstützt sie die eigene Orientierung bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen. Zum anderen hilft sie dabei, ein so genanntes Big Picture der Wissensmanagement-Aktivitäten aufzuzeigen, also wie einzelne Maßnahmen sich ergänzen, abgrenzen usw. Ein Verständnis dieses Big Picture wiederum unterstützt die Akzeptanz sowohl einzelner Maßnahmen als auch des Wissensmanagement insgesamt – seitens der Führung, aber auch seitens des einzelnen Mitarbeiters.
Denkaufgabe:
Welche Art der Strukturierung erscheint Ihnen für Sie und Ihre Organisation am „nahe liegendsten“?
Wenn Sie an schon vorhandene Werkzeuge und Methoden denken? Wie würden Sie diese in Ihr gewähltes Strukturierungsmodell „einsortieren? Sehen Sie einen Nutzen darin, dies zu tun?
Auswahl der „richtigen“ Maßnahmen:
Wesentliche Parameter der Auswahl, sowie die Auswahlkriterien für ein passendes Pilotprojekt, werden in diesem kurzen Video erläutert (Dauer 11:15 Min):
Zur Evaluierung (und Priorisierung) unterschiedlicher Maßnahmenideen kann ganz einfach eine Excel-Tabelle genutzt werden. Diese kann so aussehen: massnahmen-portfolio_arbeitshilfe
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Kommentare/Hinweise:
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