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Wissensstrukturkarte / Concept Map

Eine Wissensstrukturkarte ist eine Wissenslandkarte in Form einer Mindmap, die ein Thema in seinen Facetten darstellt.
Im Beitrag zu ‚Persönliches Wissensmanagement‘ findet sich ein Beispiel für eine solche Wissensstrukturkarte.

Concept-Map bezeichnet die Visualisierung von Begriffen (Concepts) und ihren Zusammenhängen in Form eines Netzes.  Im Gegensatz zur Wissensstrukturkarte ist sie nicht hierarchisch von innen nach außen um einen Begriff aufgebaut, sondern geht von mehreren zentralen Begriffen zu verzweigten Begriffen. Zwischen den verzweigten Begriffen können Querverbindungen bestehen, die nicht hierarchisch sind (ähnlich einem Straßennetz).
Die Elemente der Darstellung sind Rechtecke, Pfeile und Pfeilbeschriftungen. Die Rechtecke repräsentieren Begriffe. Die Pfeile markieren die Beziehungen zwischen den Begriffen. Die Pfeilbeschriftungen spezifizieren die Art der Beziehung.

Nutzen

Sowohl Wissensstrukturkarte als auch Concept Map können durch die Visualisierung das Verständnis für das Thema oder das Concept verbessern, z. B. im Wissenstransfer zu anderen. Sie unterstützen aber auch den persönlichen Lernprozess, indem sie Merkfähigkeit und Reflexion verbessern. Damit sind sie auch Werkzeuge eines persönlichen Wissensmanagements.


Denkaufgabe:

Wie wäre es? Erstellen Sie eine Wissensstrukturkarte oder Concept Map zum Wissensmanagement!


Weiterführende Materialien (wenn Sie etwas mehr Zeit investieren wollen):

    • kurzes Video zum Erstellen einer Concept Map (Dauer 2’01 Min in englischer Sprache)

  • zahlreiche Beispiele für Concept Maps bei commons Wikimedia

Für die Erstellung einer Wissensstrukturkarte wird ein Mindmapping-Tool verwendet. Für die Erstellung einer Concept Map gibt es spezifische Software, z. B.:

 


 

Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier in der XING-Diskussion, oder (notfalls, wenn kein XING-Account gewünscht) als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren (Gabriele Vollmar und/oder Dirk Liesch).

MikroArtikel

Ziel eines Mikroartikels ist es Wissen und dessen Kontext in möglichst knapper Form (Faustregel: 1 DIN A4-Seite) zu dokumentieren.

Struktur:

  • Thema
    Kurzcharakterisierung des Inhalts als Überschrift
  • Geschichte
    Knappe Schilderung des Sachverhalts
  • Einsichten
    Erfahrungen, die man gewonnen hat, kurz beschrieben
  • Folgerungen (optional)
    Schlüsse, die man aus den Erfahrungen zieht
  • Anschlussfragen (optional)
    Fragen, die offen geblieben sind als Denkanstöße

Anwendungsfälle:

Der Mikroartikel eignet sich gut, um

  • individuelle Lernerfahrungen zu dokumentieren, z. B. als Lerntagebuch
  • Lessons Learned zu dokumentieren (s.u.)
  • Entscheidungen zu dokumentieren
  • Lektüre zusammenzufassen

Lessons Learned als Mikroartikel:

Um Lessons Learned als Mikroartikel zu dokumentieren, kann die Struktur durch unterstützende Leitfragen ergänzt werden:

  • Überschrift mit den wichtigsten Schlagwörtern
  • Geschichte
    • Was ist konkret passiert?
    • Warum ist es passiert?
    • Was waren die negativen / positiven Folgen?
  • Lesson
    • Was habe ich / haben wir daraus gelernt?
    • Was ist die konkrete Empfehlung?
    • Was ist der Nutzen dieser Empfehlung?

 

Damit Mikroartikel dann auch genutzt werden, sollten sie leicht auffindbar – aber auch leicht erfassbar – sein. Hier bieten sich Wikis oder ähnliche Lösungen an.

 


Denkaufgabe:

Denken Sie an eine Lernerfahrung, die Sie in den letzten Wochen gemacht haben und dokumentieren Sie diese in Form eines Mikroartikels!

Geben Sie den Artikel an einen Außenstehenden weiter! Kann die Person Ihre Erfahrung angemessen verstehen und nachvollziehen?


Der Mikroartikel wurde entwickelt von Prof. Helmut Willke [vgl. Willke, Helmut (2004): Systemisches Wissensmanagement. Heidelberg]

Weiterführende Materialen (wenn Sie etwas mehr Zeit investieren möchten):


Kommentare/Hinweise:
Ergänzungs- o. Änderungsvorschläge hier in der XING-Diskussion, oder (notfalls, wenn kein XING-Account gewünscht) als eMail (unbedingt mit dieser URL) an uns Autoren (Gabriele Vollmar und/oder Dirk Liesch).

Ablage-Standards

Nach wie vor wird in den meisten Organisationen ein Großteil des dokumentierten Wissens auf Ordner-Laufwerken zur Verfügung gestellt. Damit diese Informationen dort auch möglichst gut zugreifbar sind, empfiehlt es sich gemeinsame Standards für die Ablage zu definieren.

Die folgenden Regeln können dabei helfen:

  • Regeln für Ordnerstruktur und -benennung festlegen
  • Ordnerhierarchie möglichst flach halten
    (Faustregel: erst wenn ein Ordnerinhalt nicht mehr auf einer Bildschirmseite überschaubar ist, weiter in Unterordner aufteilen)
  • Zugriffsberechtigungen über Laufwerke und Ordner nach einem klaren und möglichst einfachen Rollenkonzept vergeben
  • Regeln für die Benennung der Dateinamen festlegen (z. B. Projekt_Dokumentart_Version)
  • Dokumente klassifizieren (z. B. Auftrag, Rechnung)
  • Suchwörter festlegen und in den Dokumenteigenschaften als Attribute zuweisen, das unterstützt die Suche
  • Verknüpfungen verwenden (Doppelablage vermeiden)

Wie gut eine Struktur auch immer ist, es gehört Disziplin dazu, sie aufrecht zu erhalten. Auch konsequentes Aufräumen (und Löschen) tragen zu einer guten Nutzbarkeit im Sinne eines einfachen information retrieval bei.

Hinsichtlich der Zugriffsrechte ist oft ein Umdenken erforderlich: Weg vom „grundsätzlich ist alles privat und dann wird der Zugriff peu à peu erweitert“ hin zu einem „zunächst ist alles offen und der Zugriff wird nur dort eingeschränkt, wo es dringend erforderlich ist“. Letzteres resultiert in deutlich transparenteren und einfacheren, auch einfacher zu administrierenden Strukturen.

 


Kommentare/Hinweise:
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